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Streit um Erdogan! Dann fielen Todesschüsse bei Mercede

Die Tat von Murat D., der im Mercedes-Werk in Sindelfingen zwei Vorgesetzte tödlich verletzte, könnte politisch motiviert gewesen sein.

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    Mehrere Einsatzfahrzeuge der Polizei waren vor Ort.
    Mehrere Einsatzfahrzeuge der Polizei waren vor Ort.
    Julian Rettig / dpa / picturedesk.com

    Offenbar gibt es neue Erkenntnisse zum Tatmotiv des Schützen von Sindelfingen, der am Donnerstag in einem Mercedes-Werk seine Vorgesetzten mit mehreren Schüssen tötete. Der Täter, Murat D. (53), hatte während laufender Produktion mindestens neun Schüsse auf seine Vorgesetzten Özkan K. und Ayhan B. (beide 44) abgegeben. Beide überlebten die Bluttat nicht. Murat D. sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.

    Laut Recherchen der "Bild"-Zeitung soll Murat D. einen Tag vor der Tat auf Tiktok ein Video veröffentlicht haben, in dem er sagte: "Wenn deine Freiheit gefährdet ist, musst du sie dir zurückholen!" Das soll er auch zu einer Kollegin gesagt haben: "Ich habe mich mit ihm oft in den Raucherpausen unterhalten. In letzter Zeit hat er immer von Politik geredet und dass man sich wehren müsse."

    Murat D. ist vermutlich Erdogan-Gegner

    Andere Kollegen und Bekannte berichteten dem Blatt, dass Murat D. gegen den türkischen Präsidenten Erdogan gewettert habe. Seine Vorgesetzten dagegen seien pro Erdogan gewesen – alle drei waren beziehungsweise sind türkischer Herkunft. Der aktuelle Präsidentschaftswahlkampf in der Türkei gab der Diskussion noch zusätzlich Zunder: "Es gab Spannungen zwischen Murat und den Teamleitern. Murat fühlte sich unterdrückt, aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein."

    Das vermeintliche Gefühl der Unterdrückung könnte es gewesen sein, das dann in der Tragödie vom Donnerstag mündete: Nach den Schüssen im Mercedes-Werk sind zwei Menschen tot, sie hinterlassen Frau und Kinder. Murat D. sitzt unterdessen in Untersuchungshaft. Gegen ihn wurde Anklage wegen Totschlags in zwei Fällen erhoben.

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