Stockende KV-Verhandlungen

Streit um mehr Geld – wo und wann jetzt gestreikt wird

Der Ton wird rauer! Angesichts bisher ergebnisloser KV-Verhandlungen drohen nun auch Handels-Beschäftigte und Sozialwirtschaft mit Streiks.

Wolfgang Bartosch
Streit um mehr Geld – wo und wann jetzt gestreikt wird
Zähe Verhandlungen: Immer mehr Berufsgruppen gehen auf die Barrikaden.
Max Slovencik / EXPA / picturedesk.com

Die Temperaturen sind frostig, die Stimmung ist es auch. Dennoch steht uns jetzt ein heiße Woche bevor. Nach zwei erfolglosen Runden ringen nämlich am Montag, dem 27. November, in Wien neuerlich Gewerkschaft GPA und Vertreter der Sozialwirtschaft um einen Abschluss.

Bereits im Vorfeld hat die Betriebsrätekonferenz vorsorglich Streikbeschlüsse gefasst. Man erwarte sich endlich eine "entsprechende Wertschätzung" der Arbeit durch einen gerechten und nachhaltigen Lohn- und Gehaltsabschluss, und man werde sich "dafür mit allen zu Gebote stehenden Maßnahmen einzusetzen wissen".

"Dienst nach Vorschrift" in Pflegeeinrichtungen

Heißt im Klartext: Sollte sich in der dritten Verhandlungsrunde erneut nichts bewegen, werden für die kommende Wochen erste Kampfmaßnahmen vorbereitet. Eine Streikfreigabe durch den ÖGB gibt es zwar noch nicht, laut Gewerkschaft ist das aber nur eine "reine Formsache". Konkret könnte es dreistündige bis halbtägige Proteste geben, etwa Dienst nach Vorschrift. In anderen Bereichen wie etwa der Sozialarbeit, wo es nicht um Pflegefälle geht, sind sogar ganztägige Ausfälle möglich.

Proteste im Handel am 1. Advent-Einkaufssamstag

Im Handel stehen vor der nächsten Gesprächsrunde am 28. November ebenfalls alle Zeichen auf Streik. Hier hat der ÖGB bereits grünes Licht für Arbeitsniederlegungen gegeben. Geht in den Verhandlungen am Dienstag erneut nichts weiter, wird es am 3. Dezember, dem ersten Einkaufssamstag im Advent, zu Warnstreiks kommen. In einer ersten Welle sollen punktuell Shops stundenweise bestreikt werden – etwa Supermärkte sowie Möbel- und Modegeschäfte. Auch für 8. Dezember sind bereits Protestaktionen in Planung.

Metaller drohen mit mehrtägigen Streiks

Ebenfalls noch in diese Woche, und zwar am Donnerstag, dem 30. November, kommen die Verhandler der Metallindustrie und der Gewerkschaft zur mittlerweile bereits achten KV-Runde zusammen. Im Vorfeld werden weiter Betriebe bestreikt, mehr als 100.000 Beschäftigte haben laut Gewerkschaft mittlerweile an den Protesten teilgenommen.

Auch hier gilt: Gibt es keine Fortschritte und keine "Gespräche auf Augenhöhe" soll zur nächsten Eskalationsstufe übergegangen werden. Konkret sind etwa die Ausweitungen der Streiks innerhalb von Unternehmen auf andere Betriebsteile geplant, zudem könnte die Dauer der Arbeitsniederlegungen auf zwei Tage oder länger ausgeweitet werden.

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