Wien

Streit um Stadtstraße geht nach der Camp-Räumung weiter

Soll man die Stadtstraße noch einmal überdenken? Genau das fordert ein Experte der TU Wien. Doch die Stadt Wien drückt beim Bau aufs Gas.

Thomas Peterthalner
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Modell der fertigen Stadtstraße in Wien-Donaustadt.
Modell der fertigen Stadtstraße in Wien-Donaustadt.
Stadt Wien

"Es ist unbestritten, dass Stadtentwicklungsprojekte eine Adaption der Verkehrsinfrastruktur bedingen", meint Verkehrsexperte Günter Emberger von der TU Wien in einem Arbeitspapier zu "alternativen Verkehrslösungen für die Donaustadt" in Wien. Doch: Eine Entlastung an den Durchzugsstraßen sei durch den Bau der Stadtstraße "nur kurz- bis mittelfristig erwartbar", so der Forscher. Das Bauvorhaben müsse noch einmal überdacht werden. Neue Siedlungsgebiete würden in Wien für mehr Verkehr sorgen. 

Verkehr soll gesenkt werden

Im Rahmen der Smart City Strategie verfolge die Stadt Wien das Ziel, den Autoverkehr bis 2030 auf 15 Prozent zu senken. Die Fortbewegung zu Fuß, per Fahrrad oder Öffi solle auf 85 Prozent steigen. Wenn die Stadt ihren Plan umsetzen will, müsse sie den Pkw-Verkehr um 40 Prozent senken, so Emberger. 

Öffi-Ausbau

In der Wiener Donaustadt gebe es einiges an Verbesserungspotential für Öffis, Rad und Fußverkehr. So wäre das Schließen des S-Bahn-Rings um Wien über Kaiserebersdorf und den Hafen Wien ein Schritt in die richtige Richtung.

Die Ostbahnbrücke solle viergleisig ausgebaut werden. Die Bim-Linie 25 könnte als Stadt-Regio-Tram bis Groß-Enzersdorf bzw. über Groß Enzersdorf hinaus unterwegs sein. Das Busnetz müsste an neue Stadtentwicklungsgebiete angepasst werden. 

Stadt gibt Gas

Die Stadt drückt unterdessen bei der Stadtstraße auf das Gaspedal: "Wir setzen als Stadt Wien die geeigneten Maßnahmen , damit die Bauarbeiten zügig voran gehen, es gibt – wie auf so vielen Baustellen – einen Bauzaun und es gibt auch Personal vor Ort, das sich um den reibungslosen Ablauf der Bautätigkeiten kümmert", so Thomas Keller von der zuständigen MA28. "Auch die Polizei ist immer wieder vor Ort. Unser Ziel ist es, zügig mit den Bauarbeiten voranzukommen. Wir haben durch die Besetzung fünf Monate verloren. Die Zeit drängt, denn an der Fertigstellung der 3,2 Kilometer langen Stadtstraße hängen zigtausende Wohnungen in den Stadtentwicklungsgebieten im Nord-Osten von Wien." 

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