Politik

Streit um Zelte – Dornauer fordert härtere Asyl-Linie 

Tirols stellvertretender Landeshauptmann Georg Dornauer (SPÖ) fordert einen restriktiveren Asylkurs von der türkis-grünen Bundesregierung.

Heute Redaktion
Georg Dornauer ist als Tiroler SPÖ-Chef ist in der in der Landesregierung für die Flüchtlingsagenden zuständig.
Georg Dornauer ist als Tiroler SPÖ-Chef ist in der in der Landesregierung für die Flüchtlingsagenden zuständig.
EXPA / APA / picturedesk.com

In den Bundesländern gehen die Proteste gegen die vom Innenministerium aufgestellten Flüchtlingszelte weiter, "Heute" berichtete. Rund 200 Flüchtlinge sind derzeit in Österreich in den Zelten untergebracht. Laut Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) sind in Oberösterreich 13 der 17 Zelte mit insgesamt 104 männlichen Migranten belegt, in Kärnten sind 80 Personen in Zelten untergebracht und in Tirol 16, berichtet das "Ö1"-Mittagsjournal am Donnerstag.

16 Asylwerber konnten Zelte verlassen

Jene Asylwerber, die in den Zelten am Gelände der Polizeischule Wiesenhof in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) untergebracht wurden, konnten nach zwei Nächsten in feste Unterkünfte übersiedelt werden, "Heute" berichtete.

Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) sprach sich am Freitag für einen "restriktiveren Kurs" in der Migrations- und Asylpolitik aus. Man werde angesichts der Migrationsbewegungen "nicht imstande sein, allen entsprechend Unterkünfte zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig mögliche Chancen auf Integration sicherzustellen. Das wird es realpolitisch nicht spielen", sagte Dornauer im APA-Interview.

"2015 darf sich nicht wiederholen"

Das Jahr 2015 dürfe sich in Sachen Migration "nicht wiederholen", machte der SPÖ-Politiker klar. "Ich werde meinen politischen Beitrag leisten, damit nicht neuerlich die Situation eintritt, dass sich größere Menschenmengen auf unseren Landes- und Bundesstraßen auf den Weg von A nach B machen." Der Tiroler SPÖ-Chef ist in der in der Landesregierung für die Flüchtlingsagenden zuständig.

Die Unterbringung in Zelten ist für ihn keine Option und laut seinen Angaben "menschenunwürdig". Der von ihm eingemahnte schärfere Migrationskurs stehe übrigens keinesfalls in Widerspruch mit der Linie der Bundes-SPÖ: "Wenn ich der Bundesparteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner zuhöre, orte ich nicht, dass ich mich sehr von ihr unterscheide, und mit dem Kaiser-Doskozil-Papier wurde die Parteilinie festgelegt."

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    Die Zelte am Gelände der Polizeischule Wiesenhof in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) wurden vergangene Woche aufgestellt.
    Die Zelte am Gelände der Polizeischule Wiesenhof in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) wurden vergangene Woche aufgestellt.
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