Niederösterreich

EVN-Kunde sauer: "Mein Strom nur zu 2,93 % aus Gas"

Ein EVN-Kunde bekam jetzt seine Abrechnung und kann sich nur wundern. Kurt G. aus NÖ rechnet dabei gnadenlos mit der Politik ab.

Der hohe Strompreis dürfte uns noch länger begleiten. (Symbolfoto)
Der hohe Strompreis dürfte uns noch länger begleiten. (Symbolfoto)
Johanna Schlosser / picturedesk.com

Via Leserbrief wandte sich Kurt G. jetzt an "Heute", sein verwendeter Strom wurde laut Jahresabrechnung nur zu 2,93 % aus Gas, aber zu fast 77 % aus Wasserkraft hergestellt. Dennoch kennt der Strompreis nur eine Richtung: nach oben. Kurt G. erhält den Energiegutschein übrigens erst mit der Abrechnung im August 2023.

„Her mit dem Zaster, her mit der Marie !“ So tönte die damalige ÖVP-Innenministerin und ÖAAB-Chefin Mikl-Leitner vor Jahren (Anm.: bei einem ÖAAB-Bundestag vor einigen Jahren). Gekommen ist das damals für Arbeitnehmer nicht – aber mit Verspätung heute in umgekehrter Richtung in Form von Energiepreisen durch die zum Großteil  im Landeseigentum stehende EVN. Und wer ist die Landeschefin heute?

77 % aus Wasserkraft

Ich habe diese Woche die Strom-Jahresabrechnung erhalten – und als Beilage die Stromkennzeichnungsverordnung dazu. Erzeugt wurde der Strom zu fast 77% aus Wasserkraft, 10% Wind, je rund 4% aus Biomasse und Sonnenenergie (diese Erzeugung verteuerte sich nicht) und, zu meinem Erstaunen, nur zu 2,93 Prozent aus Gas. Wir haben für Kraftwerke Naturlandschaften an Flüssen zerstört und enorme Staumauern in den Alpen gebaut, was gut war, um unseren Strombedarf zu sichern.  Und dafür sind diese 2,93% der Stromerzeugung aus Gas offenbar für die derzeitigen enorme, für manche existenzbedrohende Preisexplosion verantwortlich? Und all die Politiker können nichts dagegen unternehmen? Sie schauen der Abzockerei tatenlos zu?

Hoffe auf Minus der verantwortlichen Parteien bei nächster Wahl in jener Höhe wie der Strompreis ein Plus erfahren durfte" - Leser Kurt G.

Ach ja, ich habe ihnen Unrecht getan – es gibt ja den Energiegutschein. Den habe ich sofort nach Erhalt im Mai 2022 online eingelöst – nur Berücksichtigung fand er keine. Liegt am Bundesrechenamt, meint die EVN. Die Gutschrift gibt es dann mit der nächsten Abrechnung im August 2023. Ich wünsche mir, dass das nächste Wahlergebnis in NÖ und im Bund für die Verantwortungsträger ein Minus in der gleichen Höhe beträgt, wie der Strom- und auch Gaspreis ein Plus erfahren durften", schreibt sich Kurt G. seinen Frust von der Seele.

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    Strompreise stiegen an.
    Strompreise stiegen an.
    Getty Images/iStockphoto