Politik

Stronach beleidigt Gäste und Deutsche in TV-Show

Heute Redaktion
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Bild: Screenshot ARD

Es war ein skurriler Auftritt von Neo-Parteichef Frank Stronach in der Nacht auf Mittwoch in der ARD-Show Menschen bei Maischberger. An der Seite von Oskar Lafontaine, Thilo Sarrazin, Jorgo Chatzimarkakis und Franziska Brantner kannte der Austro-Milliardär keine Zurückhaltung.

Erst sah es danach aus, als wäre Stronach in der Sendung mit dem Thema "Euroland ist abgebrannt: Comeback der Nationen?" gänzlich fehl am Platz. Immer wieder wirkte der Parteichef gelangweilt, lächelte nur süffisant über die Aussagen der Diskutierenden. In der Schlussphase drehte Stronach dann doch auf und wiederholte seine harte Kritik an den Deutschen ("Entweder ist sie so dumm, oder sie spielt bei den Banken mit!" über Angela Merkel).

Als dann Stronach das Wort ergriff, erntete er böse Blicke von Sarrazin und spöttisches Lächeln von Lafontaine. Je angriffiger er jedoch wurde, umso mehr schwanden die Gegenworte der übrigen Gäste. Am Ende kamen gar kaum Gegenargumente, als Stronach über seine Idee von einem eigenen Euro für jedes Land sprach. Da kam "Onkel Frank" erst richtig in Fahrt: "Ihr müsst erst amal selbst in einer Fabrik arbeiten", ließ er die Diskussionrunde wissen.

Fassungslose Diskussionsrunde

Fast fassungslos wirkte die Diskussionsrunde schließlich, als Stronach gegen die Wirtschaftspolitik Deutschlands wetterte: "Den Deutschen geht es gut, weil so viele Schulden gemacht werden. Merkel hat den Ruf der deutschen Bevölkerung geschwächt. Alles geht zurück." Da blieb selbst Gastgeberin Sandra Maischberger der Mund offen stehen, die Stronach eigentlich eingeladen hatte, damit er seine Beleidigungen in Richtung Merkel rechtfertigte.

"Der Euro ist eine Missgeburt", machte Stronach weiter und meinte: Jede Hausfrau wisse doch, dass sie, wenn sie mehr Geld ausgebe als reinkomme, im Armenhaus lande. Nur die Regierungen wüssten das nicht. Schließlich empörte sich Chatzimarkakis: "Das macht mir Angst, dass Leute Sie wählen werden!" Maischberger selbst streckte Stronach einen 100-Schilling-Schein hin und fragte: "Dann wollen Sie also den hier zurück?" Stronach griff zu.

Studentenprotest vor Stronachs Rede

"Nicht alles ist käuflich! Für eine unabhängige Forschung und Lehre!" So protestierten dagegen Vertreter vom Verband Sozialistischer Studenten und der Initiative Kritischer Studierender nach Stronachs Rede an der Kepler Universität am Montag. Die Studentenvertreter kritisieren, dass Stronach der Universität 150.000 Euro gespendet hat und nun als Neo-Politiker eine Plattform bekommt. Vizerektor Roithmayr sagte klärende Gespräche zu.