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Student enthüllt, wie er 3.500 Euro am Tag verdient

Riccardo Maina (21) betreibt Dropshipping. Mit dem Online-Handel macht der Student über eine Million Euro Umsatz im Jahr.

Riccardo Maina (21) aus Zug (CH) erzählt, wie er damit Geld verdient.
Riccardo Maina (21) aus Zug (CH) erzählt, wie er damit Geld verdient.
20 Minuten/Tim Haag/Michael Scherrer

Der als Dropshipping bekannte Online-Handel liegt bei den Jungen im Trend. Sie kaufen Produkte günstig ein und machen beim Weiterverkauf Gewinn. Der Schweizer Riccardo Maina ist einer von ihnen. Der 21-Jährige studiert Banking und Finance an der Universität Zürich und betreibt Dropshipping nebenbei. Angefangen hat er im Oktober 2020: "Ich wollte während der Pandemie die Zeit, die ich auf Netflix und Social Media verschwendete, besser nutzen."

Beim Scrollen auf Instagram sei er per Zufall auf den Begriff Dropshipping gestoßen: "Da war eine Werbung, die versprach, mit Dropshipping in einem Monat Millionen zu verdienen – natürlich total unrealistisch", sagt Riccardo. Trotzdem habe er angefangen, sich für das Thema zu interessieren und mithilfe von Youtube-Videos und Foren seine erste Website einzurichten.

So funktioniert Dropshipping
Gemäß Darius Zumstein, E-Commerce-Experte an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaft ZHAW, baut man bei Dropshipping einen Online-Shop auf und erstellt dafür eine Website. Diese werde dann auf Social Media beworben. "Die angebotenen Produkte hat der Dropshipper nicht auf Lager, sondern bestellt diese erst beim Hersteller, wenn ein Kunde oder eine Kundin diese bestellt", erklärt Zumstein.
Der Betreiber des Online-Shops übernehme dabei nur die Bestellannahme und Abrechnung. Bei der Ware handle es sich um Trendprodukte, die oftmals aus Asien stammten.

"Ich mache pro Jahr über eine Million Euro Umsatz"

Die Produkte, die er anbietet, sind unterschiedlich, dazu gehörte auch schon ein leuchtender Duschkopf. Die Ware bestelle er bei verschiedenen Lieferanten aus Asien oder Europa. Ein Lager hat er nicht: "Ich mache Werbung auf Social Media für ein Produkt. Wenn jemand das Produkt bei mir bestellt, erteile ich dem Lieferanten den Auftrag, das Produkt an die Kundschaft auszuliefern."

Die Margen, die er auf seine Produkte schlagen kann, sind hoch, teils über 50 Prozent. Das lohnt sich: "Ich mache pro Jahr über eine Million Euro Umsatz. An guten Tagen sind es bis zu 10.000 Euro Umsatz. Davon sind rund 3.500 Euro Gewinn, den Rest gebe ich für die Produkte und Werbung aus."

Der 21-Jährige erklärt: "Mit Dropshipping wird man nicht über Nacht zum Millionär. Man muss viel Zeit investieren und hart arbeiten." Er sagt deshalb auch: "Eine gute Basis ist wichtig. Ich werde mein Studium fortsetzen. Zudem sollte man auf Social Media nicht allen glauben, die behaupten, Experten zu sein."

Experte warnt vor falschen Erfolgserwartungen

Wirtschaftsinformatiker Cédric Bochsler bietet Beratungsdienste zu Dropshipping an. Er warnt vor falschen Erfolgserwartungen, die insbesondere in den sozialen Medien vermittelt werden: "90 bis 95 Prozent aller Dropshipper sind nicht profitabel und müssen früher oder später ihren Shop schließen."

Im Internet treten gemäß Bochsler jedoch nur Erfolgsgeschichten in Erscheinung. Das führe dazu, dass viele Leute den Traum vom schnellen, einfachen Geld vor Augen hätten, was von unseriösen Anbietern im Internet gezielt ausgenutzt werde, um teure Kurse und Seminare zu verkaufen.

"Wer erfolgreich sein will, muss hart arbeiten"

Auf Tiktok gibt es zahlreiche Videos dazu. Die Titel lauten unter anderem "So startest du mit Dropshipping", "Geld ohne Arbeiten" oder "44.000 Euro in zwei Monaten". Laut Experten ist die Vorstellung, in kurzer Zeit mit wenig Aufwand viel Geld zu verdienen, in den meisten Fällen ein Trugschluss. Sie warnen davor, das Projekt ohne Plan B anzugehen.

"Wer auf diese riskante Art und Weise erfolgreich sein will, braucht ein gutes System, muss hart arbeiten und schließlich auch Glück haben", sagte Stephan Huber, Professor für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie der PH Zug, diese Woche gegenüber der Schweizer Online-Plattform "20 Minuten".

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    Unsplash / Screenshot Tiktok