Wirtschaft

Miet-Hammer – jetzt werden auch diese Wohnungen teurer

Studieren wird zu einer immer größeren finanziellen Belastung. In manchen Städten steigen die Mieten für Studentenwohnungen sogar um bis zu 9 Prozent.

Heute Redaktion
Nach Zahlung der Miete bleibt Studierenden nicht mehr viel Geld übrig.
Nach Zahlung der Miete bleibt Studierenden nicht mehr viel Geld übrig.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Neben der Inflation und den Energiekosten steigen auch die Mieten für Studentenwohnungen immer weiter an. Ein Vorjahresvergleich der Angebotsmieten von Singlewohnungen (bis 40 Quadratmeter) in Studentenstädten von immowelt.at zeigt: In 11 von 12 der untersuchten Hochschulstädte haben sich die Gesamtmieten von 2021 auf 2022 stark erhöht. Innsbruck bleibt nach einem Anstieg von 6 Prozent die teuerste Stadt: Studentenwohnungen kosten dort im Median nun 680 Euro. In Steyr, der günstigsten Studentenstadt, verteuerten sich die Mieten sogar um 9 Prozent innerhalb eines Jahres. Der Großteil der Studienbeihilfe wird bei vielen von den hohen Mietkosten verschlungen.

Innsbruck ist die teuerste Studentenstadt 

Am teuersten ist das Wohnen für Studierende im Westen Österreichs. Innsbruck ist als Studentenstadt besonders beliebt - ungefähr jeder fünfte Einwohner studiert. Das macht sich auch bei den Mietpreisen bemerkbar: Innerhalb eines Jahres haben sich die Angebotsmieten um 6 Prozent verteuert. Eine Wohnung mit bis zu 40 Quadratmeter Fläche kostet mittlerweile schon 680 Euro während man eine solche vor einem Jahr noch um 640 Euro mieten konnte.
Auf Platz zwei der teuersten Hochschulstädte folgt Dornbirn. Wer in dort studieren möchte, muss mit Gesamtmieten von 630 Euro rechnen. Das macht einen Anstieg von 5 Prozent aus.

In Salzburg und Wien ist der prozentuale Anstieg ähnlich. In Salzburg zahlen Studierende 610 Euro für eine Singlewohnung. Wien erreicht Platz 4 unter den untersuchten Städten: Eine Studentenwohnung kostet dort 580 Euro. Mit den rund 200.000 eingeschriebenen Studierenden übertrifft Wien alle anderen Städte mit der Anzahl an Studentinnen und Studenten. Dies sorgt auf dem Wiener Wohnungsmarkt, besonders bei studententauglichen Wohnungen, für großen Druck.
Auch in der zweitgrößten Stadt Österreichs sieht es ähnlich aus: Die Mieten in Graz befinden sich mit 450 Euro zwar noch im Mittelfeld, aber auch hier stiegen die Preise um 5 Prozent an.

Stärkster Anstieg in Steyr mit 9 Prozent 

Am stärksten sind die Mieten in Steyr angestiegen. Die günstigste Stadt der Analyse zeigt mit 9 Prozent auch gleichzeitig den stärksten prozentualen Anstieg auf. Die hohen Mieten in den Großstädten ziehen immer mehr Wohnungssuchende in die kleineren Hochschulstädte. Mit 360 Euro sind die Mieten der oberösterreichischen Gemeinde trotz dem starken Anstieg noch am günstigsten. In Leoben sind die Mieten mit 380 Euro und einer Erhöhung um 6 Prozent noch ähnlich leistbar, obwohl sie in letzter Zeit ebenso stark gestiegen sind. Linz ist mit 450 Euro die einzige Studentenstadt, in der die Mieten stabil geblieben sind.

Bis zu 80 Prozent der Studienbeihilfe weg 

Die staatliche Studienbeihilfe ist dafür da, um Studentinnen und Studenten finanziell zu unterstützen. Doch mittlerweile verschlingen die hohen Mieten den Großteil davon. Selbst vom Höchstsatz (ohne Kind, ohne Behinderung), der aktuell bei 855 Euro pro Monat liegt, fällt ein großer Teil für die Mieten weg. In Innsbruck gehen für die Gesamtmiete sogar 80 Prozent des Maximalsatzes drauf. Zudem ist der Zuschuss in der Praxis für die meisten Studierende deutlich geringer, da dieser an bestimmte Voraussetzungen wie Altersgrenzen geknüpft ist. Für die immer teuer werdenden Lebenserhaltungskosten bleibt dann nicht mehr viel übrig. 

Studierende in Dornbirn müssen fast drei Viertel (74 Prozent) der Beihilfe fürs Wohnen aufbringen. Auch in Wien (68 Prozent) und Salzburg (71 Prozent) bleibt nach Abzug der Miete nicht mehr viel Geld für restliche Ausgaben übrig. Bei den günstigsten Studentenstädten sieht es ein bisschen besser aus: In Villach (48 Prozent), Leoben (44 Prozent) und Steyr (42 Prozent) können Studenten noch mehr als die Hälfte vom Maximalsatz ihrer Studienbeihilfe für andere Ausgaben verplanen.

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