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Studentin-Vergewaltiger: Vielleicht doch Mord

Heute Redaktion
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Einer der Vergewaltiger einer 23-jährigen Inderin hat nach Medienberichten im Hochsicherheitsgefängnis Tihar in Neu Delhi Selbstmord begangen. Der Hauptangeklagte habe sich nach Angaben von Gefängnismitarbeitern am frühen Montagmorgen erhängt, berichtete der indische Nachrichtensender NDTV. Der Anwalt des Angeklagten bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters entsprechende Medienberichte.

einer 23-jährigen Inderin hat nach Medienberichten im Hochsicherheitsgefängnis Tihar in Neu Delhi Selbstmord begangen. Der Hauptangeklagte habe sich nach Angaben von Gefängnismitarbeitern am frühen Montagmorgen erhängt, berichtete der indische Nachrichtensender NDTV. Der Anwalt des Angeklagten bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters entsprechende Medienberichte. Doch das Umfeld des tot aufgefundenen Hauptangeklagten im Fall der tödlichen Vergewaltigung einer jungen Inderin geht nicht von einem Selbstmord des Mannes aus.

"Wenn er sich umgebracht hätte, hätte er einen Brief hinterlassen", sagte Anand. Es handle sich um eine "Mordsache". Der 35-Jährige war am Montagfrüh tot in seiner Zelle aufgefunden worden. Vertreter der Haftanstalt hatten erklärt, er habe sich das Leben genommen.

Auch die Eltern des toten Hauptangeklagten wiesen die Selbstmordthese zurück. Singh habe sich nicht wie von den Behörden dargestellt einen Strang aus seiner Kleidung drehen können, da er eine Verletzung an der Hand gehabt habe, sagte sein Vater Mange Lal Singh. Außerdem sei er anders als dargestellt mit zwei weiteren Insassen in einer Zelle gewesen und nicht in einer Einzelzelle.

Der Hauptangeklagte soll den Bus gefahren haben, in dem die junge Frau im Dezember so schwer vergewaltigt und misshandelt wurde, dass sie später an ihren Verletzungen starb. Wegen des Falls, der weit über Indien hinaus Entsetzen ausgelöst hatte, sind nun noch vier Männer unter anderem wegen Mordes angeklagt, darunter ein Bruder des Toten. Ihnen droht die Todesstrafe. Ein zur Tatzeit noch minderjähriger mutmaßlicher Mittäter steht vor einem Jugendgericht.

Frau tot

Die junge Frau starb zwei Wochen später in einem Spital in Singapur an ihren Verletzungen. Den volljährigen Angeklagten droht die Todesstrafe, ein sechster mutmaßlicher Täter steht vor einem Jugendgericht. Alle Angeklagten stehen laut NDTV wegen Selbstmordgefährdung unter Beobachtung, seit sie nicht mehr mit anderen Gefängnisinsassen sprechen.

Der Fall hatte in Indien für großes Entsetzen gesorgt und eine breite Debatte über den Umgang mit Frauen in der Gesellschaft ausgelöst. Angesichts wochenlanger Proteste nach dem Angriff hatte die Regierung ein Sondergericht einberufen, das der in Indien grassierenden Gewalt gegen Frauen konsequenter und schneller nachgehen soll.

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