Gesundheit

Studie: 80 Prozent weisen keine Symptome auf

Stille Infektion: Eine Studie beweist, dass höchstwahrscheinlich über 80 Prozent der mit dem neuen Coronavirus infizierten Personen keine Symptome aufweisen.

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Wie hoch ist die Dunkelziffer bei Corona-Infizierten?
Wie hoch ist die Dunkelziffer bei Corona-Infizierten?
istock

Über die hohe Dunkelziffer an Corona-Fällen ist sich die Wissenschaft einig. Nun fanden Forscher heraus, dass die Zahl deutlich höher sein könnte als bisher vermutet.

Bei Menschen, die eine Coronavirus-Erkrankung ohne Symptome haben, spricht man von einer stillen Infektion. Sie können unwissentlich zum Überträger des Virus werden. Auch Kinder, bei denen es äußerst selten zu schweren Verläufen kommt, zählen zu dieser Überträgergruppe.

Im April erklärten die U.S. Centers for Disease Control and Prevention, dass diese Zahl vermutlich bei 25 Prozent lag. Wie eine neue Studie zeigt, ist diese jedoch vermutlich deutlich höher.

Kreuzfahrt: Nur 19 Prozent der Infizierten wiesen Symptome auf

Forscher am Macquirie University Hospital in Australien analysierten die Daten der Kreuzfahrtpassagiere aus Argentinien, die Mitte März zu einer 21-tägigen Fahrt aufgebrochen waren. An Bord befanden sich 128 Passagiere und 95 Besatzungsmitglieder. Zum gleichen Zeitpunkt wurde die globale Pandemie ausgerufen.

Nachdem es nach acht Tagen zu einem ersten Fieberfall kam, wurde das Schiff unter Quarantäne gestellt. Acht Personen mussten wegen eines schweren Atemstillstandes in ein Krankenhaus gebracht werden. Von den 217 an Bord verbleibenden Personen wurden 59 Prozent positiv auf das Coronavirus getestet. Nur 19 Prozent davon zeigten Symptome, 81 Prozent nicht.

Deswegen vermuten die Wissenschaftler, dass stille Infektionen häufiger auftreten. Die Verbreitung in isolierten Umgebungen sei erheblich unterschätzt worden. „Die Länder bewegen sich nach und nach aus dem Lockdown heraus“, erklärte Smyth weiter. „Tatsächlich könnte aber ein viel höherer Anteil der Bevölkerung infiziert sein,“ so Alan Smyth, Mediziner der University of Nottingham.