Life

Studie: Autos brauchen im Schnitt 42% mehr Sprit

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia

Jeder Autofahrer kennt das: Der tatsächlich Spritverbrauch des neuen Wagens ist höher, als der Hersteller in seinen Prospekten verspricht. Eine Studie zeigt jetzt aber, wie stark die Differenz ist - im Schnitt 42 Prozent, Tendenz steigend. Das bedeutet jährliche Mehrkosten von 450 Euro für Autolenker.

Das Forschungsinstitut ICCT (International Council on Clean Transportation) untersucht seit Jahren, wie sehr sich der reale Kraftstoffverbrauch von den Herstellerangaben unterscheidet. Waren es 2001 noch neun Prozent mehr, lag der Wert 2006 bei 15 Prozent und 2013 bereits bei 25 Prozent. Heute sind es unglaubliche 42 Prozent.

Laut Peter Mock, Europa-Chef von ICCT, liegt der Hauptgrund dafür darin, dass die Autokonzerne "immer systematischer Schlupflöcher in der bestehenden Regulierung ausnutzen". So werden Autos, die auf den Prüfstand kommen, gezielt für diese Tests optimiert. Die Reifen erhalten etwa einen anderen Luftdruck als im normalen Verkehr, die Batterie wird voll aufgeladen, was in der Realität auch nicht der Fall ist.

Dazu kämen verschiedene Technologien, die im Labortest weniger Sprit brauchen als auf der Straße. Die Gesetze seien laut Mock nicht streng genug, um diese Tricksereien zu unterbinden. Dabei ist aber nicht einmal die Rede von Schummelsoftware zur bewussten Manipulation, .

"Besonders hohe Abweichungen werden im Premiumsegment beobachtet, wo in der Realität der Kraftstoffverbrauch einiger Fahrzeugmodelle - im Durchschnitt - mehr als 50 Prozent höher liegt als vom Hersteller angegeben", heißt es in der Studie.

Das ICCT untersuchte eine Million Fahrzeuge in sieben Ländern anhand von Messdaten verschiedenster Institutionen sowie den Berichten von Leasingfirmen und Automagazinen.

;