Gesundheit

Studie: Corona lässt dein Gehirn altern und verdummen

Laut Experten der Cambridge University, entspricht der Effekt dem Verlust von ungefähr 10 IQ-Punkten, die womöglich nie wieder zurück kommen.

Sabine Primes
Teilen
Zwei Ursachen kommen für den kognitiven Leistungsverlust in Betracht.
Zwei Ursachen kommen für den kognitiven Leistungsverlust in Betracht.
Getty Images/iStockphoto

Menschen, die mit behandlungsbedürftigem Covid-19 hospitalisiert werden, könnten einen kognitiven Rückgang erleiden, der einem Alterungsprozess von 20 Jahren entspricht und von dem sie sich möglicherweise nie wieder vollständig erholen werden, so eine neue britische Studie.

Schlechtere Ergebnisse bei Gedächtnis- und Intelligenztests

Wissenschaftler testeten die kognitiven Fähigkeiten von 46 Briten, die im Jahr 2020 mit dem Virus ins Krankenhaus eingeliefert wurden, wobei ein Drittel mechanisch beatmet werden musste. Sie fanden heraus, dass die Patienten selbst sechs Monate nach ihrer Genesung von Covid bei Gedächtnis- und Intelligenztests deutlich schlechter abschnitten und länger brauchten als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Zwei Ursachen kommen in Betracht

Die Wissenschaftler von der Universität Cambridge und dem Imperial College London erklärten, dass die kognitiven Beeinträchtigungen denen ähnelten, die normalerweise im Alter zwischen 50 und 70 Jahren auftreten. Diese vorzeitige Alterung könnte darauf zurückzuführen sein, dass das Virus die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn verringert oder dass sich das Hirngewebe entzündet, wenn der Körper versucht, Covid abzuwehren. Während die Patienten 10 Monate nach ihrer Erkrankung eine gewisse "allmähliche" kognitive Verbesserung zeigten, werden einige von ihnen ihre frühere Intelligenz möglicherweise nie wieder vollständig erreichen, so die Autoren der Studie. Auch Menschen, die an einer milderen Version von Covid erkrankt sind, könnten ebenfalls betroffen sein – wenn auch in geringerem Ausmaß.

Neurowissenschaftler Professor David Menon, der die Studie verfasst hat, sagte, dass sich bei einigen Patienten zwar im Laufe der Zeit eine Verbesserung einstellte, diese aber nur langsam erfolgte und einige ihre früheren kognitiven Fähigkeiten möglicherweise nie wieder erlangen werden: "Wir haben einige Patienten bis zu zehn Monate nach ihrer akuten Infektion weiterverfolgt, sodass wir eine sehr langsame Verbesserung feststellen konnten", sagte er. "Dies war zwar statistisch nicht signifikant, aber es geht zumindest in die richtige Richtung, aber es ist sehr gut möglich, dass sich einige dieser Patienten nie wieder vollständig erholen werden."