Politik

Studie ortet in Wien Parallelgesellschaften

Ethnische Kämpfe, kulturelle Abschottung, Integrationsprobleme an Schulen: Paralellgesellschaften existieren längst auch in Wien, so eine Studie.

Heute Redaktion
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In Wien existieren laut Studie Viertel, in denen türkische Migranten problemlos ohne jegliche Deutschkenntnisse auskommen würden. (Im Bild: Ein türkisches Wahllokal in Wien während der letzten Türkei-Wahl)
In Wien existieren laut Studie Viertel, in denen türkische Migranten problemlos ohne jegliche Deutschkenntnisse auskommen würden. (Im Bild: Ein türkisches Wahllokal in Wien während der letzten Türkei-Wahl)
Bild: Helmut Graf

Die Studie von Politikwissenschafterin Scholz und Historiker Heinisch wurde vom Integrationsfonds beauftragt. Publizieren will sie der nicht, da es noch eine Gesamtstudie geben wird. Der Plattform „Addendum" wurde die Studie zugespielt. Die Details:

Ethnische Abschottung In Wien existieren vor allem für türkische Migranten Viertel, in denen sie sich abgeschlossen bewegen können. „Eine türkische Familie, die nicht deutsch sprechen oder sich nicht integrieren möchte, kann nur in Bereiche gehen, wo türkisch gesprochen wird", schildert ein Beamter. Also nur dort einkaufen gehen oder den türkischen Arzt besuchen.

Schwimmunterricht

Lehrinhalte wie der vorgeschriebene Schwimmunterricht leiden laut Autoren unter „fundamentalistisch islamischen Einstellungen". So wollen viele muslimischen Eltern ihre Töchter nicht gemeinsam mit Buben in ein Schwimmbad schicken.

Konflikte mit Messern

Laut Polizisten würden sich Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Ethnien schnell zu gewalttätigen Konflikten ausweiten – vor allem mit Messern und Schlagstöcken. Parks würden dabei als Revier in Besitz genommen.

Paralleljustiz

In familienrechtlichen Angelegenheiten gibt es den Verdacht auf Paralleljustiz. So könnte bei Scheidungen, bei denen die Frau auf alle Ansprüche verzichtet, im Hintergrund eine religiöse Autorität gemeinsam mit der Familie Druck auf sie ausüben.

Kopftuch

Lehrer orten Tendenzen zu kultureller Abschottung, je mehr muslimische Schüler an einer Schule sind. Sie warnen vor einer strenger werdenden Kleiderordnung. Wer kein Kopftuch aufsetze, werde als „Nutte" beschimpft. Es gebe religiöses Mobbing.

Sexualität

Probleme gibt es vor allem in der Schule. So soll von muslimischen Schülern oft die Auseinandersetzung mit Körperlichkeit oder Sexualität – etwa im Biologieunterricht – verweigert werden. AHS-Lehrer berichten, dass dies religiös begründet werde. (mat)

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