Politik

Studie: Österreicher kaum Vertrauen in Politik

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Österreicher scheinen kaum darauf zu vertrauen, dass sie heimische Politiker gut auf die Zukunft vorbereiten. Denn lediglich sieben Prozent stimmten der Aussage "Die Politiker bereiten mein Heimatland gut auf die Zukunft vor", zu. Im EU-Schnitt waren es immerhin 12, in Dänemark sogar 44 Prozent.

Österreicher scheinen kaum darauf zu vertrauen, dass sie heimische Politiker gut auf die Zukunft vorbereiten. Denn lediglich sieben Prozent stimmten der Aussage "Die Politiker bereiten mein Heimatland gut auf die Zukunft vor", zu. Im EU-Schnitt waren es immerhin 12, in Dänemark sogar 44 Prozent.

Dies geht aus einer aktuellen Studie der Hamburger "Stiftung für Zukunftsfragen" hervor, die anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU, Menschen aus zehn EU-Staaten zu ihren Einstellungen zu Europa befragte.

Weiters wurde erhoben,...


Nur 51 Prozent der Österreicher denken, dass es in der Zukunft weitere Krisen - ähnlich der Wirtschafts-oder der Eurokrise - geben werde. Wenig überraschend ist Griechenland mit 92 Prozent Zustimmung jenes Land, das am ehesten mit neuen Krisen rechnet. Auch Spanier sind mit 88 Prozent vergleichsweise pessimistisch und in Dänemark glauben immerhin noch 79 Prozent an neue Krisen.
85 Prozent der Dänen, 52 Prozent der Griechen und 44 Prozent der Spanier stimmten der Aussage "ich sehe hoffnungsvoll in die Zukunft" zu. Im EU-Schnitt waren es 41 Prozent, in Österreich 40. Am pessimistischsten waren Briten, Franzosen und Polen mit je 24 Prozent Zustimmung.
Immerhin die Hälfte der befragten Europäer (52 Prozent) glaubt, dass es auch 2017 noch eine gemeinsame Währung geben wird. Im krisengebeutelten Griechenland, dessen Euro-Ausstieg in den vergangenen Monaten häufig Thema war, glauben sogar 57 Prozent an die Zukunft des Euros, im wirtschaftlich ebenfalls angeschlagenen Spanien sind es 59 Prozent. Österreich liegt mit 43 Prozent an drittletzter Stelle. Am optimistischsten bezüglich des Euro sind einmal mehr die Dänen mit 83 Prozent Zustimmung, obwohl diese gar nicht mit der Gemeinschaftswährung zahlen. Skeptisch sind die Polen mit nur 28 Prozent. Das Schlusslicht bildet Großbritannien mit 26 Prozent.
Die Mehrheit der Befragten scheint zu denken, dass zukünftigen globalen Herausforderungen am besten multilateral begegnet werden soll. Denn während 51 Prozent angeben, jedes Land solle mehr Verantwortung für diese Herausforderungen übernehmen, sagen dies lediglich 20 Prozent über die EU-Kommission. 28 Prozent der Befragten denken, die USA sollten mehr Verantwortung übernehmen, von China denken dies 23 Prozent. Lediglich die Franzosen scheinen die Verantwortung für die zukünftigen globalen Herausforderungen lieber in andere Hände zu legen: 41 sprechen sich für die USA, 39 für China und nur 34 Prozent für "jedes Land" selbst aus.
Einig sind sich die Europäer offensichtlich auch darin, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird. 71 Prozent der Befragten stimmten dieser Aussage zu, in Griechenland und Spanien waren es sogar 94 bzw. 83 Prozent. Österreich liegt mit 59 Prozent an vorletzter Stelle vor den Niederlanden mit 54 Prozent.
Die an die EU selbst befürworten 51 Prozent der Befragten einer anderen Studie. In einer Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) erklärte mehr als die Hälfte, die EU habe sich die Auszeichnung verdient. 8 Prozent sagen sogar, sie sei "sehr verdient". 42 Prozent der Österreich dagegen sehen die Entscheidung des Nobelpreiskomitees skeptisch. Bei der Umfrage, die von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft durchgeführt wurde, wurden 528 Österreicher befragt.