Wie wohl fühlen sich die Bewohner der Mitgliedsgemeinden des Österreichischen Städtebundes? Das soll das Städtebarometer 2025 von Foresight zeigen, die Analyse wurde vom Österreichischen Städtebund in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse zeigen klar: je jünger die Befragten waren, desto unglücklicher waren sie auch. Im Großen und Ganzen scheint die Zufriedenheit mit der derzeitigen Lebenssituation bei vielen jedoch ziemlich groß zu sein.
Der Zeitvergleich mit den jüngsten Städtebund-Erhebungen zeigt, verglichen mit den Jahren vor dem Jahr hat die Lebensqualität für viele abgenommen. Teuerungen und zahlreiche Krisen sind hierfür hauptsächlich verantwortlich. Seit 2023 haben dich die Zahlen stabilisiert, heuer bewerten 80 Prozent der Befragten die Lebensqualität in ihrer Wohngemeinde als sehr oder ziemlich hoch – 2023 fiel dieser Wert auf 79 Prozent. Auf nationaler Ebene sieht es weniger rosig aus, nur 22 Prozent der Österreicher sind der Meinung, dass sich das Land in Zukunft positiv entwickeln wird, mehr als die Hälfte blicken der Zukunft pessimistisch entgegen. In den Städten und den Gemeinden ist man zuversichtlicher, 2023 hatten 32 Prozent das Gefühl, dass sich die Dinge in eine gute Richtung entwickeln.
Dazu Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger: "Diese Ergebnisse machen deutlich, dass Österreichs Städte und Gemeinden gerade in herausfordernden Zeiten zentrale Anker der Stabilität sind. Es ist unser Auftrag, diese Rolle wahrzunehmen und die Lebensqualität trotz externer Krisen und angespannter finanzieller Lage weiter zu sichern und mit all unserer Kraft auszubauen."
Kinder und Jugendliche waren bei der aktuellen Erhebung ein Top-Thema. Es zeigte sich deutlich, dass gerade diese Gruppe eher negativ eingestellt ist: 21 Prozent der unter 30-Jährigen sind mit ihrer derzeitigen Lebenssituation wenig zufrieden, fünf Prozent "gar nicht". Bloß 18 Prozent sind sehr zufrieden, in allen anderen Altersgruppen ist diese Zahl deutlich höher. Die über 60-Jährigen waren zu 89 Prozent "sehr" oder "ziemlich" zufrieden.
Dabei sehen sieben von zehn Stadtbewohnern (71 Prozent) ihre Wohngemeinde insgesamt als sehr oder ziemlich kinderfreundlich. Hier werden jedoch klare soziale Unterschiede sichtbar. Dazu Christoph Hofinger, Managing Director Foresight: "In Haushalten mit geringem Einkommen liegt die Wahrnehmung von Kinderfreundlichkeit deutlich niedriger. Das bedeutet, dass es für weniger wohlhabende Familien von enormer Bedeutung ist, wie sehr die Interessen von Kindern bei der Gestaltung der Städte durch die öffentliche Hand berücksichtigt werden."
Ein zentrales Ergebnis des Städtebarometers 2025 ist die Forderung nach echter Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Die Studienergebnisse machen klar: Wer früh Mitbestimmung erfährt, entwickelt ein starkes Verantwortungsgefühl für die eigene Gemeinde und die Gesellschaft. Die Städte sollen deshalb Beteiligungsformate für Kinder als echten Bestandteil der Stadtentwicklung und -gestaltung etablieren. "Kinderfreundliche Städte sind Zukunftsstädte. Sie investieren nicht nur in die Lebensqualität von heute, sondern sichern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Innovationskraft von morgen", unterstreicht Thomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes.