Tiere

Studie zeigt – Kühe sprechen über ihre Gefühle

Muh ist nicht gleich Muh! Zum ersten Mal beweisen Forscher, dass Kühe mit ihren Artgenossen über ihre Gefühle reden.

Heute Redaktion
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Wer schon einmal eine Mutterkuh nach ihrem Kalb schreien gehört hat, das ihr entrissen wird, den wird diese Studie von der Universität Sydney nicht überraschen. Sie beweist, dass Kühe nicht nur Gefühle haben, sondern diese auch mit ihrer Stimme mitteilen.

"Alexandras Forschung ist wirklich inspirierend. Es ist, als habe sie ein Google Translate für Kühe entwickelt"

, lobt Cameron Clark, außerdordentlicher Professor der Uni Sydney, Studienleiterin Alexandra Grenn.

Trauer, Freude, Stress: Kühe reden über ihre Gefühle

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Forscher der Universität von Sydney veröffentlichten eine Studie, die beweist, dass Kühe unterschiedliche Laute von sich geben, je nachdem, wie sie sich gerade fühlen.

Laut der Studie haben Kühe individuelle Stimm-Merkmale – die Tonhöhe ändert sich abhängig von ihren Emotionen. Studienleiterin Alexandra Grenn findet die neue Erkenntnis nicht verwunderlich: „Kühe sind gesellige, soziale Tiere", so Grenn.

Mit der Studie gäbe es nun auch den wissenschaftlichen Beweis. Kühe nutzen offenbar ihre Stimme, um sich ihren Artgenossen mitzuteilen und den Kontakt mit der Herde aufrechtzuerhalten.

„Ihre Laute hängen von ihren Emotionen ab und drücken aus, was die Kühe zu einem bestimmten Zeitpunkt fühlen"

, so Studienleiterin Green. Bauern sollen somit zum Wohl der Tiere beitragen.

Studie soll mehr Tierwohl bringen

Mit den Studienergebnissen erhoffen sich die Forscher mehr Tierwohl. Sie hoffen, dass Bauern mit ihrer Studie die Emotionen ihrer Kühe besser verstehen können und damit zu mehr Tierwohl beitragen.

"Sie haben alle sehr unterschiedliche Stimmen. Selbst ohne sie in der Herde anzusehen, kann ich anhand ihrer Stimme erkennen, welches Geräusch sie macht."

Tiere und Gefühle - kurze Zusammenfassung

Im 17. Jahrhundert war die Menschheit (unter anderem dank René Descartes) fest davon überzeugt, dass Tiere weder Schmerz empfinden noch so etwas wie Gefühle haben können. Damals war man allerdings auch noch der Ansicht, dass das gesamte Universum die Erde umkreist und alle Frauen mit roten Haaren Hexen seien (die Mann verbrennen muss).

Charles Darwin (Begründer der Evolutionstheorie) sah das anders. Er war sich sicher, dass Tiere genau wie Menschen Gefühle haben und diese auch zeigen. 1872 veröffentliche Darwin das Werk „The Expression of the Emotions in Man and Animals" (Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren), indem es darum geht, wie Tiere ihre Gemütszustände ausdrücken. Darwin stieß damit auf viel Kritik.

Erst im späten 20. Jahrhundert kam die Wissenschaft von dem Gedanken ab, dass Tier leere Maschinen ohne Gefühle und Schmerzempfinden seien. Dank Studien konnte man zudem beweisen, dass nicht nur Säugetiere sondern auch Fische Schmerz empfinden. Und dank der Forschung von Alexandra Grenn, ist nun auch wissenschaftlich bewiesen, dass Kühe nicht nur Emotionen empfinden, sondern diese auch laut mitteilen.