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Neue Studie: Kuhmilch erhöht Brustkrebsrisiko

Nur ein Glas Milch am Tag soll das Krebsrisiko bei Frauen bereits um 50 Prozent erhöhen.

Heute Redaktion
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Der tägliche Konsum von bereits wenig Milch soll das Brustkrebsrisiko erhöhen.
Der tägliche Konsum von bereits wenig Milch soll das Brustkrebsrisiko erhöhen.
Bild: iStock

Der Konsum von Kuhmilch führt offenbar zu einem erhöhten Brustkrebsrisiko bei Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine im "International Journal of Epidemiology" veröffentlichte Studie der Loma Linda University Health, in der die Nahrungsaufnahme von über 50.000 Frauen ausgewertet wurde.

Demnach scheint das Risiko bereits bei geringen Mengen anzusteigen. Eine Viertel bis ein Drittel gefüllte Tasse mit Milch, also 60 bis 80 Milliliter, stehen den aktuellen Ergebnissen zufolge mit einem um 30 Prozent erhöhten Brustkrebsrisiko in Verbindung. Beim Trinken von einer Tasse, also rund 240 Milliliter, pro Tag steigt das Risiko um bis zu 50 Prozent und bei zwei bis drei Tassen am Tag sogar um 70 bis 80 Prozent.

Allerdings ist der Grund dafür noch unklar: Laut Forschungsleiter Gary E. Fraser liefert die Beobachtungsstudie lediglich einen "ziemlich starken Hinweis darauf, dass entweder Milch oder ein anderer, eng mit dem Milchkonsum verbundener Faktor eine mögliche Ursache für Brustkrebs bei Frauen ist".

1.057 neue Brustkrebsfälle

Für die Studie wurde die Nahrungsaufnahme von rund 53.000 nordamerikanischen Frauen ausgewertet, die alle anfangs frei von Krebs waren. Die Frauen wurden fast acht Jahre lang beobachtet. Die Bewertung der Ernährung erfolgte mittels sich wiederholender Fragebögen zur Häufigkeit des Konsums bestimmter Nahrungsmittel. Auch die Demographie, die Familiengeschichte des Brustkrebses, körperliche Aktivitäten, Alkoholkonsum, die Einnahme von Hormonen und anderer Medikamente, Brustkrebsvorsorge und die reproduktive sowie gynäkologische Vorgeschichte der Frauen wurden dabei nicht außer Acht gelassen.

Am Ende des Studienzeitraums wurden 1.057 neue Brustkrebsfälle während der Nachuntersuchung registriert. Nach Beseitigung aller Störfaktoren konnten die Forscher im Vergleich zu einem niedrigen oder gar keinen Milchkonsum eine höhere Zufuhr von Milchkalorien und Molkereimilch mit einem höheren Brustkrebsrisiko verbinden. Dies zählte sowohl für Vollmilch als auch für fettreduzierte sowie für fettfreie Milch, nicht jedoch für Jogurt, Käse oder Sojamilch.

Hormone mögliche Ursache

Fraser zufolge könnte ein möglicher Grund für den Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Kuhmilch der Gehalt an Geschlechtshormonen sein. Kühe sondern natürlich Milch ab. Oft sind rund 75 Prozent der Herde trächtig. Brustkrebs bei Frauen ist ein auf Hormone reagierender Krebs. Darüber hinaus wurde die Aufnahme von Milch und anderen tierischen Proteinen bereits in mehreren Studien mit höheren Werten des Hormons IGF-1 in Zusammenhang gebracht. Es wird angenommen, dass dieses Hormon die Entstehung von Krebs fördert.

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