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Studienpatient starb, Ärzte merkten nichts

Heute Redaktion
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Bild: WIkipedia

Noch vor seinem Tod reichte Wolfgang K noch Klage gegen zwei Ärzte der MedUni Graz ein. Obwohl er jahrelang bei einer Studie mitmachte und über Bauchschmerzen klagte, meinten die Mediziner sein Gesundheitszustand sei "gut". Erst nach einem Ärztewechsel wurde der Dickdarmkrebs diagnostiziert. Dann war es jedoch schon zu spät.

Noch vor seinem Tod reichte Wolfgang K noch Klage gegen zwei Ärzte der MedUni Graz ein. Obwohl er jahrelang bei einer Studie mitmachte und über Bauchschmerzen klagte, meinten die Mediziner sein Gesundheitszustand sei "gut". Erst nach einem Ärztewechsel wurde der Dickdarmkrebs diagnostiziert. Dann war es jedoch schon zu spät.

Nun sind die beiden der Medizinischen Universität Graz mit dem Vorwurf der fahrlässigen Tötung konfrontiert: Der Steirer starb 2011 an seinem Dickdarmkarzinom. Der Fall soll nun von einem Sachverständigen unter die Lupe genommen werden, wie die Kleine Zeitung schreibt.

Als andere Ärzte ihn untersuchten. war es zu spät

Bei dem Steirer war vor Jahren Hepatitis C diagnostiziert worden, woraufhin der Patient um die Aufnahme in die Medikamentenstudie der MedUni bat. Die Therapie startete im Oktober 2008 und schon nach wenigen Tagen setzten Nebenwirkungen ein. Der Mann bekam laut Zeitungsbericht schwere Bauchschmerzen, verlor Gewicht und hatte Probleme mit dem Stuhlgang. Trotzdem sollen die Studienärzte den Gesundheitszustand des Patienten als "gut" bezeichnet haben. Erst als er 2009 wegen neuerlicher Beschwerden in ein anderes Spital ging, wurde ihm die Diagnose Krebs überbracht. Das Karzinom war jedoch bereits inoperabel.

Vor Tod Klage eingereicht

Noch vor seinem Tod veranlasste der Steirer eine Klage, ein medizinisches Privatgutachten wurde für den Zivilprozess erstellt. Die Richterin leitete dieses an die Staatsanwaltschaft Graz weiter. Dort wurde der Erhalt der Unterlagen am Sonntag bestätigt. Ein Sachverständiger soll nun bestellt werden, so Arnulf Rumpold, stellvertretender Sprecher der Grazer Staatsanwaltschaft.