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Suche nach einer neuen Welt schadet unserer Erde

Heute Redaktion
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Während wir nach anderen Planeten suchen, zerstören wir langsam aber sicher unseren eigenen.
Während wir nach anderen Planeten suchen, zerstören wir langsam aber sicher unseren eigenen.
Bild: iStock

Je intensiver wir nach einem neuen, bewohnbaren Planeten suchen, desto mehr Schaden trägt unser eigener davon. Nun wurde auch errechnet, wie hoch dieser Schaden tatsächlich ist.

Auch Forscher, die eigentlich gutes tun wollen, tragen ihren Teil zum Klimawandel bei. Man denke nur an die unzähligen Konferenzen, zu denen Wissenschaftler immer wieder fliegen.

Nun möchten sich zumindest die Astronomen ein wenig zusammenreißen. Oder eher berechnen, wie sehr ihre Sparte unserem Planeten schadet. Zwar hat ihre Forschung einiges zu dem beigetragen, was wir heute über unsere Heimat wissen, jedoch war das nicht der eigentliche Plan. Denn als man herausfand, dass die Venus heißer ist als der Merkur, obwohl sie von der Sonne weiter entfernt ist, hat man sich angesehen wie es dazu kommen konnte. Das Ergebnis: Ein Treibhauseffekt sorgt dafür, dass sich der Planet stärker erwärmt, als sein Nachbar.

Hinzu kam die Erkenntnis, dass die Sonne in den vergangenen 60 Jahren an Aktivität verloren hat. Eigentlich müsste es also einen Tick kühler sein auf der Erde, als in den Jahren zuvor. Wie wir aber alle wissen, ist genau das Gegenteil der Fall. Durch den Blick ins All verstand man immer mehr unsere eigenen Probleme.

Kulturelle Kurswechsel notwendig

Nun erklärt eine Gruppe von australischen Wissenschaftlern, dass Astronomen eine Verantwortung hätten, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Denn wie sich herausstellte, sorgt die Arbeit der Forscher dafür, dass jährlich 15.000 Tonnen an CO2-Emissionen entstehen. Und dabei wurden noch nicht mal alle Institutionen miteinberechnet, da manche "Teleskope" keine Daten preisgeben wollten.

Auch stellte sich heraus, dass Flüge weniger umweltschädlich sind, als ein Supercomputer, der ein Teleskop unterstützen muss. So entstehen bei den Reisen der Forscher "nur" 4.300 Tonnen an CO2, ein Computer sorgt für Emissionen von knapp 7.000 Tonnen.

Professor Michael Murphy der Swinburne Universität erklärte gegenüber "iflscience", dass es ein erster Schritt wäre, die Computer mit erneuerbarer Energie zu betreiben. Außerdem schlägt er Telefonkonferenzen vor, anstatt der ständigen Reisen. Das wäre aber ein Eingriff in die Kultur der Wissenschaftler, welcher aber notwendig sei.