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Suche nach Parkinson- Heilung läuft fieberhaft

Heute Redaktion
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Bild: Wikipedia/IMDB

Parkinson verbinden wohl viele Menschen hierzulande in erster Linie mit den Gesichtern des ehemaligen Weltklasseboxers Muhammad Ali oder Michael J. Fox. In Österreich sind rund 16.000 Menschen von der neurodegenerativen Erkrankung betroffen. Parkinson ist nicht heilbar, wenngleich sich die Lebensqualität der Patienten entscheidend verbessert hat. Dennoch bleiben eine Vielzahl von Symptomen, vor allem im fortgeschrittenen Stadium, nicht zufriedenstellend behandelbar.

Anlässlich des Welt- Parkinson Tags am 11. April wurde am Mittwoch in Wien die Wichtigkeit einer individualisierten Therapie sowie aufgeklärten Patienten und Angehörigen betont. Als Ursache für die Krankheit gelten ein gestörter Energiestoffwechsel und eine Beeinträchtigung der Eiweißverarbeitung in Nervenzellen, die Dopamin produzieren. Betroffen sind hauptsächlich Menschen in der zweiten Lebenshälfte.

Früherkennung sehr wichtig

Noch immer kommen Patienten "etwas zu spät" zum Facharzt, bedauerte Gerhard Ransmayr, Präsident der Gesellschaft und Leiter der Neurologischen Abteilung im AKH Linz. Denn neben den bekannten motorischen Symptomen wie Zittern, einer meist einseitigen Bewegungsverlangsamung und Gang- oder Gleichgewichtsstörungen gibt es viele unspezifische Symptome, die bereits Jahre vor Ausbruch der Krankheit auftreten können. Dazu zählen etwa Antriebslosigkeit, der Verlust des Riechvermögens oder Verstopfung. Auch Verhaltensveränderungen, Angstzustände oder Gedächtnisschwäche können auf Parkinson hindeuten.

Während alle Patienten anfänglich sehr gut auf den medikamentösen Dopaminersatz - nach wie vor ist L-Dopa die wirksamste Substanz - ansprechen, kommt es im Lauf der Erkrankung zu einer merklich kürzeren "Halbwertszeit" des Medikaments. Wird die Dosis erhöht, machen wiederum unfreiwillige Bewegungen, sogenannte Dyskinesien, den Patienten zu schaffen.

Wichtigkeit von Bewegung betont

Die Bedeutung von Bewegung für die besonders stark von Sturzgefahr betroffenen Parkinson-Patienten, auch das Üben von "Sturzschritten", hoben die Experten ebenfalls hervor. Für mehr Verständnis seitens der Angehörigen für die Probleme der Patienten appellierte Eduard Auff, Leiter der Neurologie am AKH/MedUni Wien. Diese würden die langsamen Bewegungsabläufe "nicht aushalten" und den Patienten lieber alles abnehmen, was sie gegen ihren Willen zu unmündigen Menschen mache.

Teure Suche nach medikamentöser Behandlung

Die Entwicklung eines innovativen Medikaments dauert zwölf Jahre und kostet 800 Millionen Dollar (582,96 Mio. Euro). Ein neues Modell für die bessere Vernetzung von Patienten, Forschern und Betreuungspersonen ist die von der US-amerikanischen Michael J. Fox Foundation geschaffene Internetplattform "Fox Trial Finder", die es seit einigen Monaten auch für Österreich, Deutschland, Italien und Spanien gibt.