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Super Meat Boy im Test: Tausend Tode

Der "Fleischjunge" hüpft auch geraume Zeit nach seinem Debüt flink durch herausfordernde Todesfallen.

Heute Redaktion
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Super Meat Boy ist wie eine Indie-Version von Skyrim: Vor Jahren erschienen, auf schier unzähligen Plattformen verfügbar und trotz seines Alters eine Präsenz auf den neuesten Konsolen. Dabei ist der knifflige Platformer sogar ein Jahr älter als Bethesdas Mammut-Rollenspiel von 2011. Und im Gegensatz zum RPG-Klassiker ist eine Fortsetzung von Super Meat Boy in Arbeit:

Aus diesem Anlass ist es durchaus passend, dass der kleine hüpfende Fleischklumpen nun seinen Weg auf Nintendo Switch gefunden hat – mit bemerkenswertem Erfolg. Laut den Entwicklern liegen die Verkaufszahlen vom ersten Tag auf der Nintendo-Konsole "schockierend nah" an jenen auf der Xbox 360, als das Spiel im Jahr 2010 sein Debüt feierte. Dafür gibt es einen Grund: Super Meat Boy ist nach wie vor ein fantastisches Spiel.

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Wenn Super Mario ein Fleischklumpen wäre

Die Prämisse von Super Meat Boy ist in wenigen Sätzen erklärt: Der Held Meat Boy, ein roter Klumpen Fleisch, liebt Bandage Girl. Das gefällt Dr Fetus, einem Fötus in einem Glas, wiederum gar nicht. Er verprügelt Meat Boy und entführt Bandage Girl. Super Mario, Prinzessin Peach und Bowser lassen grüßen. Um Bandage Girl aus den Fängen des bösen Widersachers zu befreien, muss Meat Boy durch zahlreiche Level gesteuert werden – wobei viele davon optional sind.

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Bei diesem Unterfangen werden neben der Richtungseingabe lediglich zwei Tasten benötigt: Sprinten und Springen. Die meisten Levels in Super Meat Boy sind in unter 30 Sekunden schaffbar. Zumindest in der Theorie. Denn um an das Ende zu kommen und Bandage Girl zu erreichen (die augenblicklich wieder von Dr Fetus verschleppt wird) sind oft viele, viele Tode nötig. Meat Boy ist schnell, aber verwundbar und zerplatzt beim Kontakt mit Feinden, Sägeblättern, giftigen Flüssigkeiten und einer ganzen Reihe weiterer Hindernisse in viele kleine Fetzen.

Schnell, schneller, Meat Boy

Zum Glück macht das Spiel jedes Versagen zumindest ein bisschen erträglicher. Controller-Eingaben für Wandsprünge, Ausweichmanöver, Hüpfer und Richtungswechsel werden perfekt und ohne Verzögerung registriert. Somit spielt man vielleicht trotzdem mit dem Gedanken, die Konsole aus Wut ob der schweren Herausforderungen aus dem Fenster zu werfen, der Fehler liegt aber in allen Fällen beim Spieler selbst.

Zusätzlich sind Ladezeiten dank der reduzierten Pixel-Optik praktisch nicht existent. Nur einen Augenblick nachdem man zum gefühlt tausendsten Mal in einen Abgrund gefallen ist, steht man wieder am Start des Levels. Die vielen Tode sind spätestens dann belustigend, wenn das Spiel beim erfolgreichen Abschluss einer Aufgabe alle Versuche gleichzeitig als Replay präsentiert.

Massig Inhalt

Getrieben vom immer steigenden Schwierigkeitsgrad wird man durch über 300 Singleplayer-Level gejagt – unter anderem verfluchte Krankenhäuser, Salzfabriken und sogar durch die Hölle selbst. Zusätzlich gibt es (leider frustrierende) Bosskämpfe, freischaltbare Geheimnisse, Warpzonen und versteckte Charaktere, wie etwa spielbare Figuren aus anderen Indie-Games.

Die Fassung für Nintendo Switch führt eine komplett neue Funktion ein: einen Splitscreen-Modus für zwei Spieler, der sich perfekt für geteilte Joy-Con-Controller eignet. Leider muss das Spiel aufgrund von Lizenzproblemen auf den neuen Soundtrack zurückgreifen, der für die PlayStation 4-Fassung erstellt wurde. Die neue Musik ist nicht schlecht, reicht aber nicht an das Original aus dem Jahr 2010 heran.

Fazit: Für Adrenalinjunkies

Super Meat Boy ist auch bald acht Jahre nach seiner Erstveröffentlichung ein fantastisches Spiel, das mit dem Splitscreen-Modus für zwei Spieler noch einmal aufgewertet wird. Die neue Nintendo Switch-Fassung läuft zu jeder Sekunde butterweich und weist keine technischen Macken auf, die das Spielerlebnis beeinträchtigen könnten. Eine Empfehlung für alle, die mit einer erhöhten Herzfrequenz und stellenweise frustrierenden Situationen umgehen können. Das Erfolgserlebnis ist umso befriedigender.

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