Wirtschaft

Supermarkt-Angestellte: "Sind am Ende der Kräfte"

Überlastung, Personalmangel und mangelnde Wertschätzung machen Supermarkt-Mitarbeitern schwer zu schaffen. Die Gewerkschaft fordert Sicherheitsgipfel.

Jochen Dobnik
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Überlastung, Personalmangel und mangelnde Wertschätzung machen den Supermarkt-Mitarbeiter schwer zu schaffen.
Überlastung, Personalmangel und mangelnde Wertschätzung machen den Supermarkt-Mitarbeiter schwer zu schaffen.
Getty Images/iStockphoto

"Aggressive Kunden, Überlastung, Personalmangel und mangelnde Wertschätzung, sowie fehlenden Respekt der Kunden gegenüber unseren Kolleginnen und Kollegen sind die größten Probleme", fasst GPA-Vertreterin Anita Palkovich die Ergebnisse einer Mitgliederbefragung zusammen. Die Belastungsgrenzen sind erreicht, jetzt fordert die Gewerkschaft einen Sicherheitsgipfel für den Handel. 

Angespannte Situation im Lebensmittelhandel

"Es ist nicht übertrieben aufgrund der aktuellen Lage von einer Gefährdung der sicheren Versorgung zu sprechen. Dem großen Zusammenhalt der Beschäftigten ist es vielerorts zu verdanken, dass der Betrieb weiter aufrechterhalten werden kann", zeigt sich die Gewerkschafterin besorgt. Knapp 3.300 Personen - davon zwei Drittel weiblich und ein Drittel männlich - nahmen an der Befragung teil.

Zum einen gibt es Kurzarbeit und einen immer ausgeprägteren Sparkurs in vielen Betrieben, der viele Beschäftigte verunsichert und um ihre Arbeitsplätze zittern lässt. Zum anderen ist die Arbeitsbelastung im systemrelevanten Handel kaum noch zu ertragen. Im Lebensmittelhandel fühlten sich 22 Prozent der Befragten "immer" gestresst, 39 Prozent "meistens", 36 Prozent "ab und zu" und 3 Prozent "nie". Viele Beschäftigte schildern einstimmig: "Wir sind am Ende unserer Kräfte."

"Beklatschte Helden" im Burn Out

Die GPA drängt auf ein Entlastungspaket, um die Situation für die Handelsangestellten zu verbessern. Die Bundesregierung verunsichert mit einem Fleckerlteppich an Maßnahmen für oft nicht mehr nachvollziehbare Regelungen große Teile der Bevölkerung. "Die Wut und die Frustration der KonsumentInnen entlädt sich immer öfter auch in den Geschäften und die Sicherheit der Beschäftigten kann vielerorts nicht mehr gewährleistet werden", zeigen sich die beiden stv. Vorsitzenden des Wirtschaftsbereiches Sabine Eiblmaier (Interspar) und Werner Hackl (Billa) besorgt.

Für Schwangere, Impfstoffverteilung und Reduktion der Arbeitsbelastung bzw. die Entgeltung der Mehrarbeit brauche es schnelle Lösungen. Kontrollen der Corona-Maßnahmen sollen durch eigenes Sicherheitspersonal durchgeführt werden, das Personal aufgestockt. Letztes Jahr seien die Handelsmitarbeiter noch die "beklatschten Helden der Republik" gewesen, nun rede keiner mehr über die Arbeitsbedingungen, sagte Eiblmaier bei einer Online-Pressekonferenz.

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