Missverständnis an Kassa

Supermarkt-Korb kaputt, dann muss Wienerin 170 € zahlen

Eva S. steckte sich im Supermarkt Modeschmuck in die Jacke, weil er aus dem kaputten Korb gefallen war. Sie vergaß ihn abzurechnen und wurde erwischt.

Sandra Kartik
Supermarkt-Korb kaputt, dann muss Wienerin 170 € zahlen
Als Eva S. beim Einkaufen der Modeschmuck aus dem kaputten Korb (l.) fiel, steckte sie Ring und Piercing (M., re.) in ihre Jackentasche und vergaß ihn abzurechnen.
privat, iStock

Sie wollte ihre kurze Mittagspause am Dienstag nutzen, um einen schnellen Einkauf beim Supermarkt in der Trillergasse, in Wien-Floridsdorf zu erledigen. Eva S. (Name geändert) arbeitet in einer Sicherheitsfirma und besucht diese Woche einen Weiterbildungskurs in der Gegend. "Ich habe Kleinigkeiten fürs Mittagessen und auch für den Abend besorgt", schildert die Wienerin. "Ich habe spontan auch einen Ring und Ohrenstecker in den Einkaufskorb gelegt, weil ich gerne Modeschmuck trage."

Und genau dieser Impulskauf wurde der 41-Jährigen nun zum Verhängnis. "Der Einkaufskorb war leider kaputt, mir ist der Schmuck rausgefallen. Ich hab ihn deshalb in meine Jackentasche gesteckt." Als Eva S. zur Kassa ging, legte sie alles aufs Band, außer den Modeschmuck im Wert von etwa 10 Euro. "Ich habe ihn total vergessen", ärgert sie sich.

170 Euro Strafe für 10-Euro-Schmuck

Ein Detektiv beobachtete die Wienerin dabei und stellte sie sofort. "Er bat mich brüsk, mitzukommen. Danach hat er mich bezichtigt, den Schmuck gestohlen zu haben. Er war sehr unhöflich und hat mich richtig kleingemacht." Die 41-Jährige klärte den Mann, der wie sie Security-Mitarbeiter ist, sofort auf, dass sie den Ring und das Piercing lediglich vergessen hatte und bezahlte beides umgehend.

Das half jedoch nichts. Eva S. wurde zwar nicht angezeigt, sie muss jedoch eine Strafe von 170 Euro bezahlen. "Das ist nicht in Ordnung. Jedem kann so etwas in der Eile passieren. Ich hab’s auch nicht heimlich eingesteckt, sondern ganz offen. Kann man nicht ein bisschen Menschlichkeit zeigen?", fragt sie traurig. Das Geld wird der Wienerin jedoch nicht erlassen.

"Kundin muss bezahlen"

Auf "Heute"-Anfrage heißt es vom Supermarkt zum Fall: "Unser Detektiv hat beobachtet, dass die Kundin zwei Schmuckstücke – einen Ring und Ohrringe – in ihre linke Jackentasche gesteckt und an der Kassa nicht bezahlt hat. Es wurde ein Einkaufskorb des Marktes verwendet, der grundsätzlich kleine Schlitze am Boden hat, durch die die Schmuckstücke, die in einer Blister-Verpackung waren, durchrutschen hätten können."

Weiter für die Sprecherin aus: "Das Video von der Anhaltung zeigt, dass sich der Detektiv korrekt verhalten hat, eine Beschimpfung können wir nicht feststellen. Für uns liegt daher ein versuchter Diebstahl vor und die Kundin muss die Kosten für die Anhaltung bezahlen."

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Wienerin wurde erwischt, als sie vergaß, Modeschmuck im Wert von 10 Euro an der Kasse zu bezahlen, den sie in ihre Jackentasche gesteckt hatte
    • Obwohl sie den Schmuck sofort bezahlte, muss sie eine Strafe von 170 Euro zahlen, da der Supermarkt den Vorfall als versuchten Diebstahl betrachtet
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    Akt.