Diskussion um Parkdauer

Strafe für zu langen Einkauf, jetzt spricht Supermarkt

Weil ein Kunde unlängst zu lange im Geschäft verweilte, musste er kurz darauf eine hohe Strafe bezahlen. Nun äußert sich der Konzern zu dem Vorfall.

Stefan Pscheider
Strafe für zu langen Einkauf, jetzt spricht Supermarkt
Der 57-Jährige brauchte zu lang für den Einkauf, dann folgte eine hohe Strafe. Aktuell laufen Gespräche bezüglich einer Ausweitung der Parkdauer für den Standort.
Leserreporter

Als Paul H. vor wenigen Wochen eine Zahlungsaufforderung der Parkraumüberwachung "Park & Control" in Höhe von 94 Euro in der Hand hielt, wusste er im ersten Moment nicht, welches Parkvergehen er verübt haben soll: "Die Adresse (Mödling in NÖ, Brunnfeldstraße; Anm.) sagte mir gleich etwas. Dort habe ich vor wenigen Wochen geparkt, um bei Billa und Bipa (beide Geschäfte sind an den gleichen Parkplatz gebunden; Anm.) einzukaufen. Das war es allerdings auch schon!"

"Die werden uns ganz schnell vertreiben"

Nach genauerer Betrachtung wurde ihm klar, dass er die erlaubte Parkdauer überschritten hat. Circa eine halbe Stunde verweilte der 57-Jährige zu lange an besagter Adresse (insgesamt 1,5 Stunden). Dafür hat er allerdings kein Verständnis. Schließlich seien die Parkplätze doch genau für jene Personen da, die dort einkaufen gehen wollen, was er auch ausschließlich gemacht hätte.

"Ich bin halt einfach nicht der schnellste. Aber mit 94 Euro abzustrafen finde ich wirklich heftig! Schließlich habe ich dort meine Einkäufe getätigt, etwas konsumiert und mein Geld ohnehin schon dort gelassen. Und nur weil ich mich nicht unnötig stressen möchte, bekomme ich dafür eine Geldstrafe?, so der Mann im „Heute"-Talk.

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Laut Paul gab es an jenem Tag zusätzliche Verzögerungen an der Kassa. Das Personal hätte gerade jemanden Neues eingeschult, der 57-Jährige verbrachte dadurch zusätzlich etwas mehr Zeit im Geschäft. Mittlerweile hat er die Zahlung bereits getätigt, sieht sich aber trotzdem im Recht: "Wenn die Konzerne so weiter machen, dann werden sie uns ganz schnell vertreiben. Ich traue mich jetzt zum Beispiel nicht mehr dort einzukaufen", so Paul abschließend.

Ausweitung der Parkdauer im Gespräch

"Heute" kontaktierte Rewe Österreich und konnte in Erfahrung bringen, dass die strenge Überwachung der besagten Parkfläche unter anderem mit einem Fitness-Studio zusammenhängen würde, welches sich in unmittelbarer Nähe der beiden Shops befindet: "Einige Gäste des Fitnesscenters haben in der Vergangenheit leider auch immer wieder unsere Parkflächen benutzt, daher die zeitliche Befristung."

Laut Rewe wird die Höhe der Parkstrafe allerdings von der Parkraumüberwachungsfirma festgelegt. Herr H. könne sich aber jederzeit beim Konzern melden. "Sofern es sich beweisen lässt, dass er den Parkplatz wirklich nur fürs Einkaufen genutzt hat, zeigen wir uns natürlich kulant", so ein Sprecher gegenüber "Heute". Zusätzlich evaluiere man gerade eine Ausweitung der Parkdauer für den Standort. Die Parkraumüberwachungsfirma hat sich bis dato noch nicht zurückgemeldet.

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