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Süße Hasen müssen Luft in China auf Gift testen

Heute Redaktion
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In der Nacht vom 12. auf den 13. August flog im chinesischen Tianjin ein Chemie-Lager in die Luft, Tonnen von hochgiftigen Chemikalien verteilten sich am Unglücksort, der zum Sperrbezirk erklärt wurde. Am Donnerstag schwemmte der Fluss Hai He Tausende tote Fische an. Nun wurden Tiere in Käfigen ausgesetzt, um zu kontrollieren, ob sie in der verseuchten Luft überleben können.

In der Nacht vom 12. auf den 13. August flog, Tonnen von hochgiftigen Chemikalien verteilten sich am Unglücksort, der zum Sperrbezirk erklärt wurde. Am Donnerstag schwemmte der Fluss Hai He Tausende tote Fische an. Nun wurden Tiere in Käfigen ausgesetzt, um zu kontrollieren, ob sie in der verseuchten Luft überleben können. 

114 Menschen starben, 70 werden noch immer vermisst. Selbst das zentrale Erdbebenzentrum erfasste die Erschütterung. 700 Tonnen Natriumzyanid wurden am Unglücksort gelagert. Fast zehn Tage später brennt es im Sperrbezirk noch immer, immer wieder flammen Brände auf. Nach wie vor ist die Feuerwehr im Einsatz. 


Konzentration 356 Mal so hoch wie erlaubt

Die Natriumzyanid-Konzentration im Wasser am Unglücksort übersteigt den Grenzwert um das 356-fache. Das Gift wirkt sowohl durch Einatmen als auch bei Aufnahme über die Haut tödlich. 

Evakuierung begann zwei Tage nach Unglück

Seitdem versuchen die Behörden zu beruhigen. Erst wurde der Bevölkerung gesagt, der Wind treibe die giftigen Dämpfe aufs Meer hinaus, erst zwei Tage später wurde begonnen, die Gegend um das Explosionsgebiet zu evakuieren.

Tausende tote Fische haben laut Behörden nichts mit Gift zu tun

Als am Ufer des Flusses Hai He Tausende tote Fische angeschwemmt wurden, leugneten die Behörden, dass die toten Fische etwas mit den hochgiftigen Chemikalien zu tun hätten. "Das kann viele Gründe haben", meinte die Behörden und versprachen, die Ursache untersuchen zu lassen. Das Umweltamt versichert, dass das vergiftete Wasser abgepumpt werde, Luft und Wasser seien für die Einwohner keine Gefahr. Vor einigen Tagen wurde trotzdem die Weisung ausgegeben, dass man nur mit langen Hosen und Masken außer Haus gehen solle. 

85 von 124 Chemie-Firmen unsicher

Nach dem Unglück wurden weitere Chemie-Lagerstätten unter die Lupe genommen. 124 Einrichtungen wurden untersucht, 85 Firmen wiesen schwere Sicherheitsmängel auf. Nur zwei Unternehmen sollen geschlossen worden sein. Alle Unternehmen in Peking, die mit Giftstoffen arbeiten, müssen bis 6. September den Betrieb einstellen.