"Wir haben zurzeit so wenig Arbeit wie noch nie in der 130-jährigen Geschichte von Swarovski, muss man ganz ehrlich sagen", schilderte der Betriebsratsvorsitzende des weltbekannten Produzenten gegenüber dem ORF Tirol.
Maschinen stehen still, die Glasöfen produzieren nichts mehr. Schon seit Wochen gibt es kaum Arbeit, das Personal ist überhaupt nicht ausgelastet, wie orf.at berichtet. Besonders betroffen ist das Zuliefergeschäft an andere Firmen, das eigentlich das Rückgrat des Standorts Wattens bildet.
Laut Betriebsrat ist das Unternehmen selbst mitschuldig an der Situation. Swarovski verfolge diese Strategie schon seit mehreren Jahren, so Hamberger. "Aus Sicht von uns Betriebsräten ist diese Strategie nicht förderlich für Wattens. Also wir brauchen dieses Zuliefergeschäft." Das Unternehmen habe diesen Bereich in der Vergangenheit nicht mehr forciert. "Das ist unserer Meinung nach ein riesengroßes Problem, und das hat schon was mit Eigenverschulden zu tun."
Auch beim Personal gibt es Veränderungen: Bis zum Ende des Jahres soll die Zahl der Mitarbeiter durch natürliche Fluktuation um 150 auf rund 2.200 Arbeiter und Angestellte sinken. Hamberger rechnet damit, dass die Zahl der Beschäftigten auch im kommenden Jahr weiter zurückgehen wird. "Aber da haben wir einfach auch noch keine Informationen. Wir wissen nicht, was passiert oder in welchem Ausmaß es uns genau treffen wird. Das können wir zurzeit alles nicht sagen."
Das Unternehmen selbst betont in einer schriftlichen Stellungnahme, dass man auch in Zukunft am Standort Wattens festhalten will. Ein Zeichen dafür sei die vollelektrische Glasschmelzanlage, die Swarovski heuer in Betrieb genommen hat. Die aktuelle Auslastungssituation spiegle das allgemeine wirtschaftliche Umfeld wider. Swarovski verfolge eine verantwortungsvolle, humane und zukunftsorientierte Personalstrategie, die auf die Geschäftsentwicklung und die langfristige Nachhaltigkeit des Standorts Wattens abgestimmt sei.
