Österreich

Oberste Medizinerin Österreichs tritt zurück

Heute Redaktion
Teilen

Die Präsidentin des Obersten Sanitätsrates, Sylvia Schwarz, tritt zurück. Auf ihre Initiative hin soll es zum Auftrag für einen "Energetiker" für das Wiener KH Nord gekommen sein.

Der "Voodoo-Skandal" um einen 95.000-Euro-Auftrag für einen "Energetiker" und "Bewusstseinsforscher", der die "Schwingungen" des KH Nord in Wien "harmonisieren" sollte, geht weiter. Nun hat die Präsidentin des Obersten Sanitätsrates (OSR), Sylvia Schwarz, ihren Rücktritt bekanntgegeben.

Laut einem Bericht der "Kronenzeitung" soll die Initiative zur Beauftragung des Salzburger Energetikers Christoph Fasching für einen "energetischen Schutzring" rund um das Gelände des KH Nord von ihr ausgegangen sein.

"Aus freien Stücken zurückgetreten"

Aufgrund der " intensiven medialen Berichterstattung" sei sie aus eigenen Stücken vom Amt zurückgetreten, damit dieses unangetastet bleibe, hieß es in einer Aussendung des Sozialministeriums.

Auch weitere Beamte, die an der Genehmigung des Auftrags beteiligt waren, sind nun im Visier einer Untersuchung. Die 30.000 Euro, die der Energetiker als Anzahlung bereits vorab erhielt, will die Stadt Wien restlos zurück, wie Sozialstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) am Dienstag in einer Pressekonferenz bekanntgab.

Picture

Wichtigstes medizinisches Beratungsgremium des Ministeriums

Der Oberste Sanitätsrat ist ein besonders bedeutendes Beratungsgremium der Bundesministerin für Gesundheit und Frauen (BMGF) und setzt sich aus Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Pflege, Wissenschaft, Ärzte- und Apothekerkammer, Sozialversicherung und öffentlicher Gesundheitsdienst zusammen.

In der Ausübung seiner Beratungstätigkeit ist der OSR unabhängig. Seine Entscheidungen haben Vorschlagscharakter und sind nicht bindend.

Weitere Infos zum Thema:

- Die schräge Welt des Spitals-Energetikers

- "Voodoo-Skandal" um KH Nord weitet sich aus

- Was machen Energetiker überhaupt?

(red)