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Synthetische Drogen verdrängen Heroin

Heute Redaktion
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Bild: Symbolfoto/ Fotolia

Wenn es um illegale Drogen geht, haben zwar viele Europäer schon einmal solche Substanzen konsumiert, doch der regelmäßige Gebrauch ist eher selten. Das geht aus den Daten des Europäischen Drogenberichtes 2012 hervor, der von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) in Lissabon erstellt und am Donnerstag publiziert wurde. Hier die Daten für die Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren (Daten von 2004 bis 2010/2011).



+++ Fast 34.000 Österreicher haben Drogenprobleme +++


Im vergangenen Monat haben schätzungsweise zwölf Millionen Europäer Cannabis konsumiert, 1,5 Millionen Menschen Kokain. 1,4 Millionen Menschen haben problematischen Opiatkonsum (zumeist Heroin), 700.000 sind in Substitutionstherapie.

Kokain und Amphetamin haben sich in Europa vor allem in West- und Nordeuropa etabliert. Hinzu kommen die verschiedensten synthetischen Drogen. Neben Amphetamin machen den Experten vor allem Ecstasy (MDMA/Methamphetamine), analoge Substanzen, die Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB), Ketamin und die ständig neu auftauchenden Abwandlungen dieser Stoffe Sorgen. Erstmals gibt es Daten, wonach auch GHB zu einer Abhängigkeit führen kann.


CANNABIS - Zumindest einmal in ihrem Leben haben bereits 80,5 Millionen (23,7 Prozent) der europäischen Erwachsenen Cannabis benutzt. Eine von drei Personen hat Cannabiserfahrung (je nach Staat zwischen 0,3 und 14,3 Prozent). Konsum während der vergangenen zwölf Monate hatten etwa 23 Millionen Menschen (6,8 Prozent der Erwachsenen). Die Zahl der Personen, die im vergangenen Monat die Droge konsumiert haben, beträgt dann in Europa nur noch zwölf Millionen Menschen oder 3,6 Prozent der Erwachsenen.
KOKAIN - Lebenszeitprävalenz: etwa 15,5 Millionen (4,6 Prozent der europäischen Erwachsenen). Konsum während der vergangenen zwölf Monate hatten etwa vier Millionen Erwachsene (1,2 Prozent; je nach Land zwischen 0,1 und 2,7 Prozent) oder eine von vier Personen mit Kokainerfahrung insgesamt. Nur 0,5 Prozent (1,5 Millionen Menschen) benutzten Kokain innerhalb des vergangenen Monats.
ECSTASY - Etwa 11,5 Millionen Personen (3,4 Prozent der europäischen Erwachsenen) haben je die Partydroge Ecstasy geschluckt. Beim Konsum während der vergangenen zwölf Monate waren es nur noch zwei Millionen oder 0,6 Prozent der Erwachsenen zwischen 15 und 64 Jahren (je nach Land zwischen 0,1 Prozent bis 1,6 Prozent).
AMPHETAMINE - 3,8 Prozent der Erwachsenen in Europa haben schon einmal Amphetamine eingenommen (13 Millionen). Diese Aufputschmittel sind vor allem in West- und Nordeuropa häufiger. Konsum während des vergangenen Jahres hatten etwa zwei Millionen Menschen (0,6 Prozent) oder eine von sechs Personen mit Amphetaminerfahrung (je nach Land zwischen Null Prozent und 1,1 Prozent der Bevölkerung).
OPIOIDE - Problematische Opioidkonsumenten sind schätzungsweise 1,4 Millionen Europäer (Österreich: zwischen 30.000 und 34.000 Menschen). Drogeninduzierte Todesfälle machen vier Prozent aller Todesfälle unter Europäern im Alter zwischen 15 und 39 Jahren aus, wobei in etwa drei Vierteln der Fälle Opioide nachgewiesen wurden. Etwa 710.000 Personen mit problematischem Opiatkonsum haben im Jahr 2010 eine Substitutionsbehandlung erhalten.