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Syrien-Konferenz in Wien: Imperial als Festung

Heute Redaktion
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Im Schatten der Terroranschlägen in Paris, bei denen am Freitag Abend mindestens 140 Menschen gestorben sind, startet am Samstag die Syrien-Konferenz im Wiener Hotel Imperial. Außenminister der EU, USA, Türkei, Russland, Saudi Arabien, Iran und dem Irak treffen im Ringstraßenhotel Imperial zusammen. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden erhöht.

Im Schatten der Terroranschlägen in Paris, bei denen am Freitag Abend mindestens 140 Menschen gestorben sind, startete am Samstag die Syrien-Konferenz im Wiener Hotel Imperial. Außenminister der EU, USA, Türkei, Russland, Saudi Arabien, Iran und dem Irak trafen im Ringstraßenhotel Imperial zusammen. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden erhöht. Gleichzeitig kam es vor dem Hotel zu Solidaritätsbekundungen für die französischen Opfer sowie Proteste gegen die Syrien-Politik.

Allerhöchste Sicherheitsstufe nach den Anschlägen in Paris.Vor dem Hotel sind Sicherheitskräfte postitioniert, Spürhunde durchforsten mit Spezialkräften die Hotelanlage. Man stehe mit den Behörden auf europäischer Ebene in Kontakt. Das Innenministerium betonte, dass es derzeit kein konkretes Bedrohungsszenario für Österreich gibt, die Gespräche finden statt. Von den Präventivmaßnahmen seien auch die Vorkehrungen für die Syrien-Konferenz umfasst.

Vor dem Hotel Imperial fanden sich am Samstag Dutzende Menschen zu Solidaritätsbekundungen und Protesten ein. Sie zeigten Schilder mit der Aufschrift "Wir stehen mit Paris", aber auch "Stoppt das Blutbad in Syrien" und "Russland tötet unsere Kinder". Dazu wurden syrische Flaggen gehisst. Zwischenfälle gab es keine.

"Ganz Europa schockiert"

Schon am Freitag trafen US-Außenminister John Kerry und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow in Wien ein, sogar Außenminister Laurent Fabius war nach Wien gereist. Am Samstag treffen sie mit ihren Amtskollegen aus Saudi-Arabien, der Türkei, weiteren arabischen und den großen europäischen Staaten zusammen plus den Vertretern der UNO und der EU (17+2).

Kerry verfolgte die Ereignisse in Paris von Wien aus mit. Auch er war erschüttert wegen der Anschläge. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) erklärte am Samstag Vormittag vor Beginn der Konferenz im ORF, dies sei "ein unfassbarer Anschlag, nicht nur auf Frankreich, sondern ein Anschlag, der uns als ganz Europa schockiert." Natürlich überschatte die Gewalt in Paris die Wiener Syrien-Gespräche, erklärte Kurz.

Einigung bei Gipfel erzielt

Beim Syrien-Gipfel selbst wurde kurzfristig am Samstag eine Einigung erzielt. Innerhalb eines halben Jahres soll eine Übergangsregierung vom Regime von Präsident Bashar al-Assad und Vertretern der Opposition gebildet werden. UNO-Sondergesandter Staffan de Mistura soll bis zum Ende des Jahres 2015 Friedensgespräche führen. Damit soll die Gewalt schnell beendet werden.

 
Für Angehörige, die sich informieren wollen, ob Familienmitglieder oder Freunde aus Österreich von den Anschlägen in Paris betroffen sein könnten, wurden nachfolgende Hotlines eingerichtet:


In Österreich: 050 11 50 44 11
Für Österreicher in Frankreich: 0043/190 115 44 11
Hotline der Stadt Paris (lokal): 0800 6 005