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Syrische Botschaften in Europa gestürmt

Heute Redaktion
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Nachdem in der Nacht auf Samstag die syrische Botschaft in Wien von etwa 20 Demonstranten gestürmt worden war, kommt es europaweit zu ähnlichen Vorfällen. In der Nacht auf Sonntag drangen 30 Demonstranten in Räume des syrischen Honorarkonsulats in Hamburg ein, die syrische Botschaft in Berlin wurde von 24 Personen gestürmt.

Nachdem in der Nacht auf Samstag die syrische Botschaft in Wien von etwa 20 Demonstranten gestürmt worden war, kommt es europaweit zu ähnlichen Vorfällen. In der Nacht auf Sonntag drangen 30 Demonstranten in Räume des syrischen Honorarkonsulats in Hamburg ein, die syrische Botschaft in Berlin wurde von 24 Personen gestürmt.

Als Auslöser für die Aktionen gilt die Ermordung des kurdischen Oppositionsführers Mishaal al-Tammo in Syrien. Tammo war am Freitag in seinem Haus von vier maskierten Männern erschossen worden. Er hatte dem syrischen Nationalrat angehört, dem wichtigsten Zusammenschluss der Opposition des Landes. Tammo war erst kürzlich nach dreieinhalb Jahren Gefängnis aus der Haft entlassen worden.

In Wien waren bereits in der Nacht auf Samstag und hatten sich auch kurz am Balkon aufgehalten, während vor dem Gebäude weitere Personen eine Spontandemonstration abhielten, wie es von der Sicherheitsdirektion Wien hieß. Nach der Festnahme von elf Personen sind diese auf freiem Fuß wegen schwerer Sachbeschädigung angezeigt worden. Die Höhe das Sachschadens war laut Polizei am Sonntag noch nicht bekannt.

Berlin, Hamburg, London, Genf

In der Nacht auf Sonntag drangen 30 Demonstranten in Räume des syrischen Honorarkonsulats in Hamburg ein. Sie schlugen Fenster und Türen ein und verschafften sich auf diesem Weg gewaltsam Zugang zu den unteren Räumen des Gebäudes. Die Demonstranten beschmierten die Wände mit arabischen Schriftzeichen. Vier Menschen wurden festgenommen. Von den Demonstranten hatten acht einen dänischen Pass, zur Nationalität der anderen lagen keine Angaben vor.

Auch in die Berliner Botschaft waren nach Polizeiangaben in derselben Nacht zahlreiche Demonstranten eingedrungen. Rund 30 Demonstranten protestierten vor dem Gebäude, 24 gelangten demnach ins Innere der Botschaft, wie eine Polizeisprecherin sagte. Es habe sich um syrische Staatsangehörige gehandelt. Unklar war, ob auch Kurden darunter waren. Ein Demonstrant wurde vorläufig festgenommen, später aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Ähnliche Aktionen gab es in London sowie bei der syrischen UN-Mission in Genf.