Österreich

Szenewirt: "1.000 Euro in zwei Monaten bekommen"

Heute Redaktion
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Gastro-Urgestein Thomas Hubner aus St. Pölten
Gastro-Urgestein Thomas Hubner aus St. Pölten
Bild: iStock, privat

Seit zwei Monaten hat Wirt-Urgestein Thomas Hubner (53) aus St. Pölten keinen Gast mehr bedient. Dafür bekam er 1.000 Euro an "Almosen" wie er sagt. Jetzt rechnet der Unternehmer ab.

Er gehört in St. Pölten fast schon zur fixen Einrichtung, ist für viele Stammgäste eine Institution geworden. "Mitt`n Drin"-Chef Thomas Hubner, seit rund 20 Jahren in der St. Pöltner Gastro tätig und seit über 15 Jahren "Mitt`n Drin-Betreiber" kann derzeit nur warten, renovieren, Tee (oder auch Wein) trinken.

"Nur Almosen"

Auf Facebook machte der gebürtige Oberdrauburger (Kärnten) seinem Ärger mit einem Posting Luft: "Das Epidemiegesetz ist in Österreich seit 1950 gültig und besagt, dass der Staat bei behördlichen Schließungen für alle Kosten aufkommen muss. Dieses Gesetz galt bis zum 31. März 2020!!! Seit 1. April 2020 gilt eine andere Fassung!!! Statt dem Kaiser, der mit seiner Kutsche durch die Straßen fährt und Goldstücke aus der fahrenden Kutsche wirft, dürfen wir unsere Almosen bei der Wirtschaftskammer abholen. Welch' epochaler Fortschritt!!!"

"Tausender für 2 Monate"

Der erfahrene Gastronom bringt es mit Zahlen deutlich auf den Punkt: "1.000 Euro habe ich bis jetzt an Hilfe bekommen. Und das bei null Einnahmen seit Mitte März. Mehr habe ich dazu eigentlich nicht zu sagen." Der Tausender deckt nicht mal annähernd die monatlichen, privaten Fixkosten des Vaters und Unternehmers.

Doch wer Thomas Hubner kennt, weiß, dass der 53-Jährige krisenfest und ein Steh-Auf-Manderl ist: "Wir hoffen jetzt halt, dass wir Mitte Mai öffnen können und adaptieren dafür gerade den Schanigarten."

Immer mehr Wirte üben Kritik - haben bis dato gewaltige Verluste und nur wenig Entschädigung bekommen - mehr dazu hier. Ein Wiener Gastrom will sogar den Staat auf 100.000 Euro klagen ("Heute" berichtete).