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"Täter" klärt auf: So lief Attacke auf Sucic wirklich

Eine Attacke auf Salzburg-Star Luka Sucic sorgt für Aufregung. "Heute" spricht mit einem jener vier Rapid-Fans, die am Vorfall beteiligt waren.

Sebastian Klein
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Luka Sucic schoss die Bullen im Allianz Stadion zum Sieg.
Luka Sucic schoss die Bullen im Allianz Stadion zum Sieg.
Gepa

Meister Salzburg schlug Rapid am Sonntag in Hütteldorf mit 1:0. Siegestorschütze: Luka Sucic.

Auf der Rückfahrt nach Salzburg wurde der 19-jährige Siegestorschütze attackiert. Der Übergriff verlief allerdings weniger dramatisch als zunächst geschildert. Einer der "Täter" dementiert gegenüber "Heute" die Prügel-Attacke. Das bestätigt auch die Polizei.

Attacke auf Sucic

Der 19-Jährige stand auch im Anschluss an den Liga-Hit im Fokus. Zunächst musste er zur Dopingkontrolle, trat die Heimreise verspätet im Privatauto eines Betreuers an. Bei einem Zwischenstopp auf der Raststation Steinhäusl kam es dann im Bezirk St. Pölten-Land zu einer Auseinandersetzung mit vier Rapid Fans.

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    Die turbulente Rapid-Saison 2021/22 zum Durchklicken
    Die turbulente Rapid-Saison 2021/22 zum Durchklicken
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    In der "Krone" ist sogar von einer Prügel-Attacke zu lesen. Die Polizei sei eingeschritten. Der Klub habe Anzeige erstattet.

    Red Bull Salzburg bestätigt auf "Heute"-Anfrage den Vorfall, will aber keine Details nennen. Nur: Luka Sucic blieb unverletzt, der Verein habe keine Anzeige erstattet.

    Rapid erfährt am Dienstagvormittag von Kollegen aus der Mozartstadt davon, verurteilt gegenüber "Heute" daraufhin "jegliche Übergriffe, gerade auf Spieler, Betreuer oder Offizielle, aber natürlich auch darüber hinaus, aufs Schärfste". Der Verein hoffe auf rasche Aufklärung und Informationen der Behörden.

    "Täter" schildert Vorfall an Raststation

    Dann nimmt "Heute" Kontakt zu einem der vier beschuldigten Rapid-Anhänger auf. Er bestätigt den Vorfall ebenfalls, schildert den Hergang aber gänzlich anders. Von einer Prügel-Attacke könne niemals die Rede sein. Auch das Einschreiten der Polizei habe nicht stattgefunden.

    Die vier Rapid-Fans hätten am Sonntagabend auf der Raststation Steinhäusl neben Sucic geparkt. Der Besitzer des Wagens erklärt im Gespräch mit "Heute": "Ein Freund und ich holten etwas aus der Tankstelle. Der Fahrer blieb die ganze Zeit im Auto sitzen. Als wir zurückkamen, war der 'Attackierer' zwischen meinem Auto und dem Audi, wo anscheinend Herr Sucic am Beifahrersitz saß."

    Demnach habe nur einer der vier die Konfrontation mit Sucic und dem Salzburg-Betreuer gesucht. Keiner des Quartetts habe Sucic als Spieler von Red Bull Salzburg erkannt. "Keiner von uns würde ihn selbst heute erkennen, wenn man uns ein Foto zeigen würde." Auslöser der Stänkerei dürfte das Red-Bull-Outfit des Duos gewesen sein.

    Bierdusche für Sucic

    Wie ging es weiter? "Es gab von beiden Seiten aus Stänkereien. Der 'Attackierer' riss die Autotür auf und schüttete Bier hinein, daraufhin ist der Audi weggefahren und wir haben alle nachgeschrien."

    Der Mann, der von seinem Freund in diesen Schilderungen "Attackierer" genannt wird und an diesem Abend seinen Geburtstag feierte, hätte seine Handlungen bereits am Morgen danach schon bereut. Bis auf den Fahrer seien alle Beteiligten stark alkoholisiert gewesen.

    Polizei bestätigt

    Eine "Heute"-Nachfrage bei Niederösterreichs Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner stützt die Version des Rapid-Fans. Die Ermittlungen im Fall laufen. "Es wird in Richtung Anzeige wegen Sachbeschädigung, Nötigung oder gefährliche Drohung gehen. Aber keine Körperverletzung." 

    "Die vier Männer haben 'nur geschimpft' und dann Bier reingeleert. Mehr war nicht", so ein Ermittler.

    Der Autobesitzer über den Besuch der Exekutive: "Die beiden Polizisten, die gestern (Montag, Anm.) bei mir zuhause waren sprachen nur von einem Verdacht der Sachbeschädigung. Sie haben auch bei meinem Auto geschaut ob die Tür durch das Aufreißen der anderen Tür beschädigt wurde - dem ist nicht so. Mehr haben wir selbst noch nicht bekommen und auch wurde noch niemand der anderen drei von der Polizei kontaktiert."

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      Hier marschieren die Rapid-Fans durch Favoriten zur Generali-Arena.
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