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Tagebuch entdeckt: Grazer überlebte Untergang

Heute Redaktion
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Sensationell: Exakt 100 Jahre nach der Titanic-Katastrophe (1500 Tote) hat der Schweizer Historiker Günter Bäbler die Aufzeichnungen des Überlebenden Anton Kink aus Mahrensdorf (Steiermark) entdeckt!

Jetzt endlich kann die dramatische Geschichte seiner Rettung erzählt werden: Der damals 29-jährige 3.-Klasse-Passagier – für sein Ticket Nummer 315153 hatte er knapp 22 Pfund bezahlt – hatte sich nach der Kollision mit dem Eisberg („Es klang wie ein Erdbeben!“) an Deck gekämpft, zuerst Frau Luise (22) und Tochter Luise (4) im Rettungsboot Nummer 2 untergebracht. Er aber sollte zurückbleiben! „Als das Boot herabgelassen wurde, schrie und weinte meine Familie. Da nahm ich, ohne zu überlegen, Anlauf und sprang kopfüber hinterher“, berichtete Kink.

Das Trio überlebte, ein Bruder und eine Schwester Kinks ertranken: „Ich hatte alles verloren bis auf ein Päckchen billige Zigaretten“, so Kink. In den gefundenen Briefen erzählt der Steirer auch, wie ahnungslos die meisten Passagiere waren: „Nach dem Knall blieben viele ruhig. Ich sah Männer, die vergnügt mit dem Eis, das auf Deck gefallen war, Fußball spielten!“ Kink starb 1959 in Graz.

Thomas Staisch