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Luxus-Label aus dem Knast

Heute Redaktion
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Ab jetzt gibt es in Baden Luxusmode, handgefertigt von Insassen eines mexikanischen Gefängnisses, zu erstehen, das als eines der härtesten der Welt gilt.

Kunst und Handwerk dienen in Gefängnissen meist eher Beschäftigungszwecken. Aber aus den Entwürfen von begabten Häftlingen ein Luxus-Mode-Label zu schaffen und sie noch dazu in ein soziales Projekt zu integrieren, ist weniger weit verbreitet.

Kreativität kann einen positiven Einfluss auf das Leben des Einzelnen ausüben. Unter diesem Motto widmet sich "Prison Art", ein Verein zur Resozialisierung, bereits seit fünf Jahren der Idee Insassen eine sinnvolle Beschäftigung bieten zu können. Zum Einsatz kommen ihr Talent und ihre Fantasie. Gegründet von einem ehemals unschuldig Inhaftierten, verfügt der Verein mittlerweile über 400 inhaftierte und frühere inhaftierte Mitglieder.

Nun haben es diese Idee und ihre Kunstwerke auch nach Österreich geschafft. Im November 2018 eröffnete das Geschäft, das die von den Häftlingen gefertigten Kunsthandtaschen vertreibt, gegenüber des Casinos Baden. Sonja Salazar, die Inhaberin von "cartera del arte", ist selbst Designerin und Kunsttherapeutin. Auf den Taschen, die aus hochwertigem Leder bestehen, befinden sich geschnitzte Tätowierungen mit Motiven der Insassen.

Der Großteil der Einnahmen geht an den Künstler und dessen Familie. Ein kleinerer Teil fällt an Bildung und soziale Themen – Kategorien, denen im mexikanischem Lateinamerika nur wenig Raum gegeben wird.

(GA)

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