Welt

Täter von Toulouse trug Kamera um den Hals

Heute Redaktion
Teilen

Die Hintergründe der Mordserie in Südfrankreich sind weiterhin völlig rätselhaft. Über die Motive und die Identität des unbekannten Serientäters bestehe noch immer Unklarheit, sagte Innenminister Claude Guéant. Der Täter habe eine "kleine Kamera" am Hals getragen.

Die Hintergründe der Mordserie in Südfrankreich sind weiterhin völlig rätselhaft. Über die Motive und die Identität des unbekannten Serientäters bestehe noch immer Unklarheit, sagte Innenminister Claude Guéant. Der Täter habe eine "kleine Kamera" am Hals getragen.

"Wir wissen bis heute nicht, wer er ist; soweit sind wir noch nicht", sagte der Minister am Dienstag dem Radiosender Europe 1. Augenzeugen berichteten von einer Kamera, die der Schütze um den Hals getragen habe. "Ich weiß nicht, was er filmte", sagte der Minister.

 Der Todesschütze hatte zunächst innerhalb weniger Tage drei Soldaten erschossen und einen verletzt und am Montag dann vor einer jüdischen Schule einen Lehrer und drei Kinder getötet. Seitdem läuft die Fahndung auf Hochtouren.

Kein Phantombild

Bereits am Montagabend hatte Guéant im Fernsehen eingeräumt, dass es aufgrund der Erkenntnisse momentan noch nicht möglich sei, ein Phantombild des Todesschützen zu erstellen, der bei seinen Angriffen immer einen Motorradhelm trug. In allen drei Fällen wurde mit derselben Waffe geschossen und der Täter entkam auf einem Motorroller.

Laut Ermittlerkreisen könnte es sich um einen früheren Soldaten handeln, da der Mann im Umgang mit Waffen geübt ist. Auch ein rechtsextremer Hintergrund scheint möglich: Laut dem Magazin Le Point gab es im 17. Fallschirmjägerregiment, zu dem die ersten drei Todesopfer gehörten, Neonazis.

Die Satire- und Enthüllungszeitung Le Canard enchaine veröffentlichte 2008 ein Foto von drei Soldaten, die vor einer Hakenkreuzfahne den Hitlergruß zeigten. Ein Soldat berichtete seinen Vorgesetzten davon und verließ dann das Regiment.