Österreich

Mann bestreicht Taube mit Gift, um Falken zu töten

Ein 58-jähriger Kärntner soll eine Zuchttaube mit Gift bestrichen haben, um jagende Falken zu töten.

Heute Redaktion
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Der Mann bestreitet die Tat, wurde jedoch angezeigt (Symbolbild).
Der Mann bestreitet die Tat, wurde jedoch angezeigt (Symbolbild).
Bild: iStock

Unter den Experten ist das Phänomen bereits bekannt. Sogenannte "Kamikazetauben" werden mit dem Gift Carbofuran bestrichen und als Köder eingesetzt. Falken werden davon angezogen. Wenn die Taube dann von einem Greifvogel erlegt wird, verendet dieser qualvoll.

Kärntner bestreitet Tat

Jetzt könnte erstmals ein Vergiftungsfall auch nachgewiesen werden. Ein 58-jähriger Kärntner steht im Verdacht, eine Zuchttaube mit dem verbotenen Gift bestrichen zu haben.

Der Kadaver des Tieres war im April in einem Klagenfurter Park von einem Falkner gefunden worden. Dieser hatte die tote Taube der BirdLife übergeben, welche an der Veterinärmedizinischen Universität Wien ein toxikologisches Gutachten erstellen ließ.

Die Spur führte zu dem Mann, der Brieftauben züchtet. Er stritt laut Polizei die Tat ab, wurde jedoch angezeigt.

Seit 2007 ist der Wirkstoff Carbofuran in der EU verboten. Die Taube war damit im Nackenbereich bestrichen, zusätzlich stellten die Veterinärmediziner fest, dass dem Tier mehrere Schwungfedern ausgerissen worden waren. Die Taube starb durch einen Nackenbiss eines Greifvogels.

Auch für andere Tiere gefährlich

"Aufgrund des durch die ausgerissenen Federn gestörten Flugverhaltens und der zusätzlichen Färbung wird der Jagdfokus von Greifvögeln rasch auf diese Tauben gelenkt, welche sie in weiterer Folge mit einem Nackenbiss töten", erklärt Andreas Kleewein von BirdLife Kärnten.

Auch andere Tiere sind dadurch in Gefahr. "Durch den Nackenbiss und die damit verbundene Aufnahme des Giftes über die Schleimhaut verstirbt der Vogel kurze Zeit später qualvoll an den Folgen. Sein Kadaver kann das Gift aber auch an Aasfresser und Hunde übertragen."