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Tausend-Franken-Scheine aus Druckerei gestohlen

Heute Redaktion
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Der denkbar schlimmste Vorfall für einen Banknotenhersteller ist bei Orell Füsslis Sicherheitsdrucksparte eingetroffen: Während der Produktion von Schweizer Banknoten im Herbst vergangenen Jahres wurden 1.800 Tausendernoten aus der Druckerei in Zürich gestohlen.

Für dadurch entstandene Schäden haftet Orell Füssli, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekannt gab. Für die Division Sicherheitsdruck ist der Vorfall der Tiefpunkt nach einer Reihe von Zwischenfällen und Rückschlägen.

Erst vor knapp einem Monat gab Orell Füssli eine Gewinnwarnung heraus und kündigte einen Spartenverlust von 8 Mio. Fr. an, der das Ergebnis 2013 negativ beeinflussen werden. Als Gründe wurden Druckfehler bei drei Aufträgen, eine erhebliche Unterdeckung in einem Haftungsfall sowie aufwändigere Instandstellungsarbeiten wichtiger Druckaggregate genannt. Der Kurs der Orell-Füssli-Aktie brach ein.

Produktion neuer Banknoten im Rückstand

Wie Orell Füssli am Dienstag bekanntgab, war der mögliche Schaden aus dem Diebstahl in dieser Gewinnwarnung bereits eingerechnet. Aus Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen durch die Bundesanwaltschaft habe man die Öffentlichkeit nicht früher informiert.

Im Juli kam es außerdem zu personellen Veränderungen in der Führung Sicherheitsdrucksparte von Orell Füssli: Anton Gasteiger, der die Division über vier Jahre lang führte, trat zurück. Ob der Rücktritt einen Zusammenhang mit dem Diebstahl hatte, will Orell Füssli nicht kommentieren. Probleme hat die Orell-Füssli-Sparte außerdem mit der Produktion der neuen Schweizer Banknoten. Sie liegt mehrere Jahre im Rückstand. Ursprünglich hätte 2010 eine erste Serie in Umlauf gebracht werden sollen. Im Dezember 2012 teilte die SNB mit, dass mit den neuen Banknoten frühestens im Jahr 2015 zu rechnen sei. Als Grund für die lange Verzögerung wurden technische Schwierigkeiten genannt. Probleme bei Lieferanten hatten bereits früher zu Verzögerungen geführt.