In Linz demonstrierten am Samstagabend Tausende Menschen gegen den so genannten "Burschenbundball", der im Palais Kaufmännischer Verein stattfand. Das Bündnis "Linz gegen Rechts" hatte dazu aufgerufen, knapp 3.000 Teilnehmer mit Trillerpfeifen und Plakaten.
Die Veranstaltung ist aufgrund ihrer politischen Position höchst umstritten. Die Eigenbeschreibung auf der Website lautet: "Dieser Traditionsball ist die Jahresveranstaltung der in Oberösterreich lebenden Mitglieder von nationalen waffenstudentischen Verbindungen, ihrer Angehörigen und Freunde. Dazu gehören Burschenschaften, Corps, Sängerschaften, Landsmannschaften sowie der Akademische Nachwuchs aus den Mittelschulverbindungen – den Pennalien."
Die Gegner sehen das anders. "Bei teurem Champagner und Kaviar lassen sich FPÖ und ÖVP für ihre unsoziale und kalte Politik der letzten Jahre abfeiern. Neben Politiker:innen und Vertreter:innen aus der Wirtschaft werden vor allem rechtsextreme Burschenschafter, Identitäre und Rechtsextreme am Ball herumtummeln", so das Bündnis auf seiner Website. "Für sie ist es der ideale Abend, um sich mit dem wirtschaftlichen und politischen Establishment zu vernetzen."
Deshalb sage man "Nein" zum "rechtsextremen Burschenbundball". Man wolle eine "demokratische, offene und freie Gesellschaft." Man brauche kein "ewiggestriges, rechtsextremes Gedankengut."
Rund um das Palais Kaufmännischer Verein gab es ein Platzverbot. Die Polizei war im Einsatz, sperrte Straßen, führte Kontrollen durch.
Zeitgleich mit der umstrittenen Veranstaltung fand übrigens auch wieder der gegnerische "WurstvomHundBall" statt. Das Motto: "Keine Angst vor Vielfalt, keine Angst vor Gleichberechtigung!" Den Ehrenschutz für die Veranstaltung hat übrigens Brigitte Hütter, Rektorin der Linzer Kunstuniversität, inne.