In Buenos Aires, der Hauptstadt von Argentinien, sind am Samstag tausende Menschen bei der jährlichen Pride Parade auf die Straße gegangen. Unter dem Motto "Gegen Hass und Gewalt: Mehr Stolz und Einheit" marschierten die Teilnehmer vom berühmten Plaza de Mayo bis zum Nationalkongress.
Mit dabei waren Familien, Aktivisten und Studenten, die ein starkes Zeichen für die LGBTQ-Gemeinschaft setzen wollten. Gleichzeitig protestierten sie damit gegen den rechtspopulistischen Präsidenten Javier Milei.
"Unter der aktuellen Regierung gibt es derzeit viel Hass", sagte der 22-jährige Student Nahuel Vassallo zur Nachrichtenagentur AFP. "Deshalb ist es so wichtig, hier zu stehen und für unsere Rechte und unsere Identität einzutreten." Die Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.
Seit Dezember 2023, als Milei sein Amt übernommen hat, wurde der Schutz für LGBTQ-Menschen in Argentinien deutlich zurückgefahren.
So wurde zum Beispiel ein eigenes Ministerium für Geschlechterfragen abgeschafft, auch eine nationale Antidiskriminierungsstelle gibt es nicht mehr.
Für Maria Paula García, die bei Amnesty International Argentinien für Gleichstellung und Vielfalt zuständig ist, gehen diese Schritte mit mehr Hass und gewalttätigen Aussagen einher – "auch von Seiten der höchsten Behörden des Landes". Das Nationale Observatorium für Hassverbrechen gegen LGBTQ-Menschen meldete in der ersten Hälfte des Jahres einen Anstieg der Fälle um 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.