Politik

Tausende Besucher bei Mauthausen-Gedenkfeier

Heute findet die Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen statt. FPÖ-Vertreter sind bei der Feier unerwünscht.

Heute Redaktion
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In der Gedenkstätte Mauthausen wird am heutigen Sonntag der Befreiung des Konzentrationslagers und seiner 49 Außenlager zu Kriegsende gedacht.

Laut Mauthausen Komitee Österreich handelt es sich bei der Gedenkfeier um die weitaus größte der Welt. Tausende Besucher, Politiker, Staatsgäste aus dem Ausland und Überlebende nehmen an der Feier, die heuer den Schwerpunkt "Flucht und Heimat" hat, teil.

FPÖ-Vertreter sind allerdings nicht erwünscht. Die Freiheitlichen bedauern die Nicht-Einladung zum Mauthausen-Gedenken . "Ein solch wichtiges Gedenken auf österreichischem Boden sollte fern von parteipolitischem Kalkül stehen", so FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky am Montag.

Verlesung des Mauthausen-Schwurs

Besonders für junge Menschen soll durch die Auseinandersetzung mit der Zeit und Ideologie des Nationalsozialismus ein Bezug zu ihrer Erfahrungswelt hergestellt werden. Die seit dem Jahr 2006 wechselnden Themen sollen sie dabei unterstützen.

Die Gedenkfeier in Mauthausen beginnt wieder mit der Verlesung des Mauthausen-Schwurs für Friede und Freiheit in mehreren Sprachen.

Rund 200.000 Menschen waren im KZ-Mauthausen interniert, mindestens 90.000 kamen ums Leben. Die US-Armee befreite die Überlebenden schließlich am 5. Mai 1945.

"Fest der Freude"

Neben der Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen veranstaltet das Komitee heuer zum sechsten Mal das "Fest der Freude" mit einem Gratiskonzert der Wiener Symphoniker am Wiener Heldenplatz.

Köhlmeier sorgt für Aufregung

Schriftsteller Michael Köhlmeier sorgte am Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus bei einer Rede vor dem versammelten Nationalrat und der Regierungsmannschaft für Aufregung. Er ging mit der FPÖ und ÖVP scharf ins Gericht.

In Hinblick auf die Verfolgung der Juden in Nazi-Deutschland sagte er in Richtung Volkspartei: "Und sicher haben Sie sich gedacht, hätten diese armen Menschen damals doch nur fliehen können. Aber Sie wissen doch, es hat auch damals schon Menschen gegeben, auf der ganzen Welt, die sich damit brüsteten, Fluchtrouten geschlossen zu haben." Der ÖVP ging dieser Abschnitt sichtlich zu weit.

ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer warf dem Schriftsteller am Samstag vor, in diesem Abschnitt die Schließung der Balkanroute mit der Judenverfolgung zu vergleichen.

(red)