Coronavirus

Taxler in Wien sterben, weil Fahrgäste Maske verweigern

Arme landen wegen Corona doppelt so häufig im Spital wie Reiche. Die Lebensumstände könnten eine Ursache dafür sein. Aber auch Rücksichtslosigkeit.

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Taxler sind besonderem Risiko ausgesetzt.
Taxler sind besonderem Risiko ausgesetzt.
iStock (Symbol)

Die sozial schlechter gestellte Bevölkerung musste öfters wegen Corona ins Spital als die besser gestellte. Die "Sonntagszeitung" in der Schweiz hat eine Studie zitiert, die dies aufzeigt. Diese belegt, dass die ärmsten zehn Prozent der Menschen, die in der Schweiz leben und arbeiten, doppelt so oft im Spital auf der Intensivstation landen wie die reichsten zehn Prozent. Gerechnet auf 100.000 Einwohner sind es bei den ärmsten gut 28 und bei den reichsten zehn.

Ärmere testen sich seltener

Auch bei den Todesfällen ist diese Tendenz zu beobachten. Sterben von den zehn Prozent der Bevölkerung mit dem tiefsten sozioökonomischen Status etwa 81 Personen pro 100.000 Einwohner an den Folgen von Covid, waren es bei den zehn Prozent der Bevölkerung mit dem höchsten sozioökonomischen Status lediglich circa 56 Personen.

Einer der Gründe könnte sein, dass die Menschen am unteren Ende der Gesellschaft einerseits eher schon an Vorerkrankungen leiden. Weiter sehen die Forscher als weitere Ursachen die Lebensumstände: Eher kleinere Wohnungen, bewohnt von vielen Menschen, schlecht geschützte Arbeitsstellen wie auf dem Bau oder in Fabriken. Auch hätten in ländlichen Regionen nicht alle den gleich direkten Zugang zu Tests oder könnten nicht so leicht der Arbeit fernbleiben. Tatsächlich zeigt die Studie laut der "Sonntagszeitung", dass sich ärmeren 40 Prozent weniger testen lassen.

Die Resultate sind durch die Adressdaten von 2,5 Millionen Covid-Tests entstanden. Auch die über 6.000 Corona-Todesfälle in der Zeit vom 1. März 2020 bis 4. Februar 2021 wurden analysiert.

Taxler sterben an Corona

Und in Österreich? Zeigt sich ein ähnliches Bild: "Die Hauptbetroffenen der Pandemie sind tatsächlich die ärmeren Bevölkerungsschichten", so die Soziologin Barbara Rothmüller in der "Kronen Zeitung". "Denn sie haben wenig Optionen, Fremdkontakten – und Ansteckungsgefahr – zu entgehen." Etwa Taxifahrer sind in der Hauptstadt aktuell betroffen, deckt "Krone"-Reporterin Martina Prewein in einer Reportage auf. Sie sprach mit einem 28-jährigen Taxilenker. In den letzten Wochen habe er mehrere Begräbnisse besucht: "Einige Kollegen von mir sind gestorben", erzählt er traurig, "sie wurden sicherlich von Kunden angesteckt".

Wie das sein könne? "Viele Fahrgäste weigern sich, Maske zu tragen. Aber was soll ich dagegen tun." Die Fuhren seien rar geworden: "Jede verlorene bedeutet für mich einen Lohnverlust, den ich mir nicht leisten kann. Denn ich habe meine Frau und unser kleines Kind zu versorgen", so der junge Mann in der "Kronen Zeitung".

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