Niederösterreich

16 Jahre für 23-Jährigen, der Taxler Kehle aufschlitzte

Ein Mann (23) soll im Herbst 2019 einen Lokalbesucher (57) und dann einen Taxler (60) aufgeschlitzt haben, beide Opfer sind heute noch traumatisiert. 

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Angeklagter vor Gericht
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salpa

Mit unfassbarer Brutalität hatte ein 23-jähriger Österreicher unsteten Aufenthaltes zwei Mal in Baden zugeschlagen - zwei Mal machte der Kriminelle dabei keine Beute, verletzte aber beide Opfer schwer. Dafür musste der gelernte Gärtner sich heute am Landesgericht Wr. Neustadt wegen Mordversuches verantworten.

Erster Überfall

Rückblick: Am 1. November hatte der unterstandslose Dominik W. mit einem Messer einen Lokalgast am Heimweg von hinten überfallen. Das Opfer konnte das Messer mit der Hand abwehren, erlitt dabei schwere Verletztungen, eine Sehne wurde durchtrennt. 

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    Angeklagter vor Gericht
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    Durch die lauten Schreie des 57-Jährigen suchte der 23-Jährige ohne Beute das Weite. Das Opfer musste ins Spital gebracht werden, der 57-Jährige hatte den Täter nicht gesehen, konnte ihn nicht identifizieren.

    2. Überall noch blutiger

    Noch brutaler und blutiger wurde der Überfall am 12. Dezember 2019. Der 23-jährige Unterstandslose brauchte dringend Geld für Unterkunft, Essen und Trinken. Um 1.20 Uhr setzte sich der junge Mann am Standplatz in Baden-Josefplatz auf die Rückbank eines Taxis. Er forderte den Chauffeur auf, ihn zu einer Adresse in Baden zu chauffieren.

    Als das Taxi kurze Zeit später am Bestimmungort eintraf, wurde der Taxilenker durch den Täter plötzlich mit einem rund 30 Zentimeter langen Rambo-Messer attackiert - mehr dazu hier.

    Opfer in Lebensgefahr

    Der Berufslenker erlitt lebensbedrohliche Stich- und Schnittverletzungen im Hals- und Kopfbereich. Dem Taxifahrer gelang es durch lautstarke Hilferufe auf sich aufmerksam zu machen, worauf der Täter, erneut ohne Beute davonlief.

    Der 60-Jährige konnte noch mit letzter Kraft einen Kollegen anrufen, wurde gefunden und erstversorgt und schwebte mehrere Tage in Lebensgefahr, überlebte knapp.

    Gestellt weil ihm kalt war

    Weil ihm kalt war, stellte sich der 23-Jährige schließlich der Polizei, gestand den Taxler-Überfall und wurde in die Justizanstalt gebracht. Und erst in Haft gestand der Österreicher schließlich auch den Raub vom 1. November. Als Motiv gab der 23-Jährige seine aussichtslose finanzielle Situtation an ("Heute" berichtete).

    Laut Gutachter liegt eine Persönlichkeitssstörung und ein Substanzabusus vor, er empfahl dringend eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Dominik W.  soll eine schwierige Kindheit gehabt haben, zeigte sich zu den Taten grundsätzlich geständig. Doch an vieles will sich der bis dato unbescholtene Österreicher nicht mehr erinnern. "Ich war in eine Art Blutrausch, hatte viel geraucht", so der Angeklagte.

    16 Jahre Haft

    Der 23-Jährige wurde am Dienstag gegen 17 Uhr wegen versuchten Mordes und zwei versuchten Raubüberfällen zu 16 Jahren Haft verdonnert. Und er wurde in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen (nicht rechtskräftig). 

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