Der Arbeitseinsatz in der Eckartsauer Poststraße (Bezirk Gänserndorf) war kein tierisches Vergnügen für Christian Leitner - der Mitarbeiter von Netz NÖ ist vor Ort gewesem, um Kabelverteilerkästen zu kontrollieren.
Als er einen davon öffnete, saß eine 1,30 Meter lange Schlange zwischen den Leitungen.
"Ich hatte einen kurzen Schreck", verreit Leitner. "Nachdem sie auch noch in meinen Stecken gebissen hat, war klar, dass sie lebendig ist." Danach hätte sich die Schlange in den Sockel des Verteilerschranks zurückgezogen. "Ich ließ sie in Ruhe, weil ich nicht wollte, dass sie irgendwo am Strom ankommt."
Wenige Tage später kontrollierte Leitner den Schrank ein weiteres Mal, mit demselben Ergebnis: die Schlange war immer noch in ihrem "Bau". Mit einem selbstgebastelten Haken aus einem Kupferkabel fing der furchtlose Tierfreund das Reptil ein und brachte es sicher in ausreichendem Abstand zum Wohngebiet in die Natur zurück. Anschließend verdichtete Leitner das Erdreich rund um den Kabelverteilerschrank, wo sich offensichtlich das Eingangsportal der Schlange befunden hatte.
Bei dem Exemplar dürfte es sich um eine Äskulapnatter handeln, deren Verbreitungsgebiet eigentlich in südlicheren Gegenden ist. Vereinzelte Exemplare der in Österreich nicht unter Schutz stehenden und ungiftigen Schlange kommen aber auch in Österreich vor.