Österreich

Teddybär-Spital soll die Angst vorm Arzt nehmen

Heute Redaktion
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Teddys und Puppen beim Röntgen, beim EKG oder auf dem OP-Tisch: Im Teddy-Spital lernen Kinder spielerisch die Abläufe kennen und sollen so die Angst verlieren.

Bereits zum 17. Mal findet die Aktion heuer in der Ärztekammer für Wien statt. Das "Teddy-Krankenhaus" wird in Kooperation zwischen der MedUni Wien, der Austrian Students' Association (AMSA), der Ärztekammer Wien, den Johannitern und dem akademischen Fachverein österreichischer Pharmazeuten veranstaltet.

Ziel ist es, Kindern zwischen vier und acht Jahren auf spielerische Weise die Abläufe bei einem Arztbesuch oder beim Krankenhausaufenthalt zu erklären und so im Ernstfall die Angst zu nehmen.

Kinder können ihre Lieblinge mitbehandeln

Der Ablauf der Behandlungen im "Teddybären-Krankenhaus" entspricht der Realität in einem Spital – von der Aufnahme bis zur Entlassung der "Patienten". Die Kinder werden von rund 50 Studierenden der MedUni Wien betreut, die sich als "Teddy-Docs" auch um deren Schmusetiere kümmern.

Unter anderem gibt es ein EKG für die Messung der Herzaktivität, eine Zahnklinik oder eine Erste-Hilfe-Station. Natürlich wird im Teddybären Krankenhaus auch operiert, dafür stehen "Ersatz-Teddys" zur Verfügung. Die Kinder begleiten ihren Teddy nicht nur, sie können auch als kleine Assistenzärzte bei der Behandlung ihrer Lieblinge aktiv mithelfen. Die Johanniter machen mit den Kids Reanimationsübungen und zeigen und erklären einen Rettungswagen mit all seinen Funktionen.

Komplexe Abläufe spielerisch kennenlernen

"Die Kinder lernen spielerisch die oft komplexen Abläufe in einem Krankenhaus kennen, es wird auf ihre Neugier und auf ihre Erfahrungen, die sie vielleicht schon im Spital gemacht haben, speziell eingegangen", erklärt die Vizerektorin für Lehre der MedUni Wien, Anita Rieder.

"Das Teddybär-Krankenhaus stellt einen großen erzieherischen Mehrwert dar, da man auf diese Weise Kindern spielerisch den Umgang mit gesundheitlichen Fragen beibringt. Positiver Nebeneffekt ist, dass die Kinder auf diese Weise weniger Angst vor medizinischen Notsituationen bekommen", betont Elke Wirtinger, Vizepräsidentin der Ärztekammer für Wien.

Das helfe auch im Ernstfall, sollten die Kinder selbst in ähnliche Situationen geraten. Die Neugier, was alles in so einer Krankenhaus- und Untersuchungssituation passiert, überwiege damit gegenüber der Angst und mache damit die Kinder "krisenfester", so Wirtinger.

Teddybär-Krankenhaus in der Wiener Ärztekammer



Das Teddybär-Krankenhaus hat von 11. bis 13. Dezember 2017 täglich von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr in den Räumlichkeiten der Wiener Ärztekammer in der Weihburggasse 10-12 (Innere Stadt) geöffnet. Der Eintritt ist frei, für Einzelpersonen ist keine Anmeldung notwendig. Gruppen werden gebeten, sich unter [email protected] anzumelden.

Die Vormittage sind für angemeldete Schulklassen reserviert, am Nachmittag können auch einzelne Kinder spontan mit ihren Teddys, Lieblingspuppen und -kuscheltieren kommen. Der Besuch im Spital dauert rund eine Stunde und ist für Kids zwischen vier und acht Jahren geeignet. Die Veranstalter bitten um das Mitbringen von Hausschuhen oder Sportschuhen.

(lok)