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Teenager erblindet fast, weil er nur Junkfood isst

Cian Moore erblindet und kein Arzt weiß warum. Dank einer TV-Sendung ist die Ursache nun klar: Er hatte nur Hühnerfleisch und Pommes gegessen.

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Von falschem Essen kann ein Mensch erblinden. Diese Erfahrung machte der Teenager Cian Moore aus Perth im Alter von 13 Jahren. Über Jahre verschlechterte sich seine Sehstärke und kein Arzt fand heraus, woran das lag.
Augenärzte, Kinderärzte, Spitäler, Lichttest, Gentests und Sehtests – nichts und niemand erkannte, woran der Junge litt. Ein Augenarzt habe der Familie gesagt "du wirst ganz einfach damit leben müssen", sagte die Mutter, Kerry Moore, dem "Sydney Morning Herald".

Des Rätsels Lösung kam dank einer TV-Sendung: Cians Großeltern sahen einen Bericht über eine neuartige Behandlung für eine seltene Augenkrankheit, deren Symptome mit denen des Teenagers übereinstimmten. Also buchte Kerry Moore einen Flug von Perth nach Sydney und vereinbarte einen Termin mit der Augenärztin Stephanie Watson, die in der TV-Sendung aufgetreten war.
Hendl, Erdäpfel, Brot und Cola

Die Diagnose folgte schließlich am 11. Dezember 2015: "Die Ärztin untersuchte den Jungen etwa eine Minute", erzählt die Mutter, "dann sagte sie: ´Das ist eine Vitamin-A-Mangel´." Seit er fünf oder sechs Jahre alt war, hatte sich Cian Moore ausschließlich von Hühnerfleisch, Erdäpfeln, Brot und Cola ernährt. Dadurch war er derart mangelernährt, dass er zu erblinden drohte.
 Kerry Moore teilte ihre Erleichterung nach der Diagnose auf Facebook. Sie schreibe sonst nie allzu Privates, aber in diesem Fall sei das Thema zu wichtig. Wenn es um die Gesundheit gehe, dürfe man niemals aufgeben. "Holt euch immer eine zweite, dritte oder sogar vierte Meinung ein", schrieb Moore. Ihr besonderer Dank galt der Ärztin: "Doktor Stephanie Watson, Sie sind unsere Heldin. Danke, dass Sie sich meinen Ausbruch angehört haben." Und schliesslich ein Rat an alle Kinder: "Esst euer Gemüse!"

 

In Entwicklungsländern erblinden laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich bis zu eine halbe Million Kleinkinder infolge Vitamin-A-Mangels. Für die Augenärztin, die auch Vorsitzende der königlichen australischen und neuseeländischen Gesellschaft der Augenärzte (Ranzco) ist, war es laut "Herald" allerdings erst der vierte Fall, dem sie in Australien begegnete.
Linkes Auge für immer geschädigt

 "Ohne eine gewisse Menge Vitamin A können sich Zellen nicht zu Augenzellen entwickeln", erklärte Watson. Dass dieser Mangel bei Cian Moore nicht früher erkannt wurde, sei aber nicht überraschend, so die Ärztin. Der Junge habe keine anderen Anzeichen von Mangelernährung gezeigt und so wurde gar nicht nach der Ernährung gefragt.

Nach der Diagnose stellte der Teenager seinen Speiseplan komplett um und begann Vitamin-A-Präparate einzunehmen. Durch die Behandlung hat sich das rechte Auge des Jungen inzwischen fast vollständig erholt, das linke wird aber für immer geschädigt bleiben.