Österreich

Teenie-Mord: Zeugin schrieb Liebesbriefe an Angeklagten

Heute Redaktion
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Bild: privat

Schwarze Jeans, blaues Hemd, stylisher Haarschnitt - und ein Blick, als hätte er gerade einen Fleck in der Schule kassiert: Der Bursch, der da am Montag in Graz wie ein Ministrant vor Richter Raimund Frei sitzt, sieht nicht aus wie ein kaltblütiger Killer.

Schwarze Jeans, blaues Hemd, stylisher Haarschnitt – und ein Blick, als hätte er gerade einen Fleck in der Schule kassiert: Der Bursch, der da am Montag in Graz wie ein Ministrant vor Richter Raimund Frei sitzt, sieht nicht aus wie ein kaltblütiger Killer.

Und vermutlich hat Sebastian S. (17) auch selbst noch nicht begriffen, was er letzten Juli in seinem Partykeller angerichtet hat. Laut Anklage ist die Sache eindeutig: Gemeinsam mit seiner Freundin Natascha und seinem Kumpel Marcel feierte Sebastian eine wilde Party. Man trank Alkohol, rauchte Hasch und schaute DVDs. Irgendwann kippte die Stimmung, Marcel mischte dem Mädchen K.o.-Tropfen ins Cola und vergewaltigte sie. Dann zwang er Sebastian mit angehaltener Gaspistole, sich an Natascha zu vergehen.

Unter dem Vorwand, Marihuana zu kaufen, holte Sebastian später ein Gewehr aus der Wohnung seines Opas und schoss Marcel in den Kopf. Für Anklägerin Kathrin Heidinger Mord, für Anwalt Gerald Ruhri "Notwehr, um das Mädchen zu schützen". In einem Brief an Sebastian stützt das Opfer diese Behauptung. Natascha schreibt: "Ich weiß, dass du das alles nur aus Liebe getan hast …" Ob das die Geschworenen auch so sehen? Fortsetzung am Dienstag.