Ausraster mit Kieferbruch

Teenie will Crystal Meth, Dealer verkauft Kieselsteine

Ein Jugendlicher wurde bei einem Drogenkauf abgezockt, als er den mutmaßlichen Betrüger wieder traf, wurde es blutig. Nun war Prozess.
Thomas Peterthalner
16.04.2024, 05:30
Loading...
Angemeldet alsMein Profil
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden

Im Sommer sollen die Jugendlichen in einem Nobellokal im Stadtpark randaliert haben, warfen im Wodka-Rauch Aschenbecher in den Wien-Fluss und schlugen einen Kellner nieder. Nun gab es am Montag (15.4.) ein Wiedersehen vor Gericht mit dem schlagkräftigen Duo. Schwerer Raub und Körperverletzung lauteten diesmal die Vorwürfe gegen den hauptangeklagten 19-Jährigen und seinen 18-jährigen Bekannten.

Trotz ihres jungen Alters können die beiden Burschen schon auf eine längere Drogenkarriere zurückblicken. Was er denn so nehme, wollte der Richter vom Zweitangeklagten wissen. "Benzos, Koks, Gras und Crystal Meth", gab der 18-Jährige entspannt zu Protokoll.

"Kieselstein war nicht rauchbar"

Das Duo soll im Februar einen mutmaßlichen Dealer in der U6-Station Gumpendorfer Straße verprügelt und ausgeraubt haben. Der 18-Jährige – gut gebrieft von Verteidiger Philipp Springer – bestritt den Raub, das Drama habe ein paar Wochen zuvor seinen Ausgang genommen. Der Tschetschene wollte Drogen kaufen, wurde dabei aber abgezockt. "Der Dealer hat mir für 40 Euro einen Kieselstein verkauft. Der war überhaupt nicht rauchbar!", empörte er sich vor Gericht.

Anwalt Philipp Springer verteidigte den 18-jährigen Zweitangeklagten
Denise Auer

Opfer kochte Drogen in Spital auf

Ein paar Wochen später trafen die Burschen den vermeintlichen Abzocker in der U6-Station am Gürtel, sofort kam es zu einem Streit. "Ich habe gesagt, er soll mir echtes Crystal geben oder die 40 Euro zurückgeben." Der Kroate wollte davon nichts wissen, es kam zu einer Rangelei. Der 18-Jährige stieß den mutmaßlichen Dealer über die Treppe der U6-Station hinunter. Das Opfer erlitt einen doppelten Kieferbruch blieb am Stiegenende liegen. Der 19-Jährige trat und schlug noch auf den am Boden liegenden Mann ein. Das Opfer kam ins Spital. Dort wurde der Kroate beim Aufkochen von Drogen in einem WC erwischt.

18 und 7 Monate Haft

Vor Gericht erschien der Kroate am Montag nicht – Urteile wurden dennoch gesprochen. Der Zweitangeklagte fasste sieben Monate Haft aus – davon fünf Monate bedingt. Die U-Haft wurde ihm angerechnet, er durfte heimgehen. "Wir sind glücklich mit dem Urteil", so Verteidiger Springer. Der Hauptangeklagte (19) fasste 18 Monate unbedingt aus, bleibt also in Haft – die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

{title && {title} } pet, {title && {title} } 16.04.2024, 05:30