Österreich

Tempo 30 in der Stadt soll Kinderleben retten

Acht Kinder starben 2017 auf Österreichs Straßen. Nun fordert das Kuratorium für Verkehrssicherheit Konsequenzen.

Heute Redaktion
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Das Kuratorium für Verkehrssicherheit fordert das flächendeckende Tempolimit von 30 km/h für Österreichs Stadtgebiete.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit fordert das flächendeckende Tempolimit von 30 km/h für Österreichs Stadtgebiete.
Bild: iStock

Täglich verunglücken Kinder auf Österreichs Straßen. 2017 gab es fast 3000 Kinderunfälle, dabei wurden acht von ihnen getötet, die übrigen schwer oder erheblich verletzt. In den allermeisten Fällen sind Kinder jedoch nicht die Hauptunfallverursacher.

Die meisten Kinder verunglücken als Mitfahrer in PKW (42%). Am zweithäufigsten passieren Unfälle mit Kindern als Fußgänger (27%) – häufig, während sich diese auf Zebrastreifen befinden, wo sie eigentlich unter besonderem Schutz stehen würden. Doch auch als Radfahrer verunfallen Kinder regelmäßig (19%).

Unfallzahlen zeigen Handlungsbedarf

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) fordert nun eine Doppelmaßnahme: Einerseits sollen die Verkehrsstrafen für Delikte, bei denen Kinder als Mitfahrer betroffen sind und/oder sich im umittelbaren Gefahrenbereich befinden, verdoppelt werden.

Für den Stadtbereich soll außerdem ein flächendeckendes Tempolimit von 30 km/h umgesetzt werden. Hauptverkehrsstraßen wie etwa in Wien der Gürtel und der Ring könnten davon ausgenommen sein, schlägt die Organisation vor.

Am Dienstag, den 19. Februar beruft Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) einen LKW-Sicherheitsgipfel ein, bei dem es um den vieldiskutierten Abbiegeassistenten gehen soll - "Heute" berichtete.

Angst bei Kindern und Eltern

Bei Umfragen, die mit Kindern durchgeführt werden, komme es laut KFV-Direktor Othmar Thann häufig zum Ausdruck von Wünschen wie "bitte langsamer fahren" oder "Zebrastreifen beachten". 86 Prozent der befragten Eltern geben an, besorgt zu sein, dass ihren Kindern unter den derzeitigen Bedingungen im Straßenverkehr etwas passiere.

Temporeduktion rettet Leben

Bei einer Kollision mit einem Auto sind Fußgänger, vor allem jedoch Kinder, völlig schutzlos. Hat das Auto dabei eine Geschwindigkeit von 60 km/h, so endet der Unfall nahezu immer tödlich. Im Vergleich dazu stirbt bei einem Aufprall mit 30 km/h einer von zehn Fußgängern.

Thann erinnert: "Die Einhaltung von Tempo-30-Beschränkungen sind im wahrsten Sinne des Wortes für Kinder lebensrettend. Je geringer die Geschwindigkeit, desto höher ist die Chance, dass das Kind bei einem Unfall 'nur' verletzt wird und nicht sofort an den Folgen des Aufpralls stirbt."

(rfr)