Österreich
Tennisplatz-Unfall: Mädchen ist auf einem Auge blind
Eine Vierjährige blieb an einer von einem Zaun hervorstehenden Schraube hängen und erblindete an einem Auge. Nun klagt die Familie auf Schmerzensgeld.
Großes Unglück durch eine kleine Schraube: Gemeinsam mit ihrer Mutter ging eine Vierjährige in Treffling (Kärnten) im Dezember 2018 vom Kindergarten nach Hause. Als sie am Zaun des Tennisplatzes vorbeigingen, blieb die Kleine mit dem Gesicht an einer zweieinhalb Zentimeter hervorstehenden Schraube hängen und verletzte sich dabei schwer.
Die heute Sechsjährige erblindete am linken Auge – die Familie klagt nun den Tennisverein auf 70.000 Euro Schmerzensgeld. "Es war außerordentliches Pech im Spiel – was wir sehr bedauern", zeigt sich Vereinsanwalt Herbert Steinwandter als beklagte Partei schwer betroffen.
Unklar, wer verantwortlich ist
Alles andere als leicht ist auch die Frage der Verantwortung für das Unglück: "2014 wurde von der Gemeinde Seeboden eine Tenniswand hinter unserem Platz errichtet. Dabei wurden von Gemeinde-Arbeitern die Schraubenüberstände offenbar nicht entsprechend gekürzt", erklärt der Jurist. "Dem Verein war dieser Umstand nicht bewusst." Der nur 40 Zentimeter messende Durchgang (siehe unten) war außerdem nie als Weg vorgesehen. Wann der Fall vor dem Zivilgericht landet, ist noch unklar.