Beim ATP-Challenger im griechischen Hersonissos im Norden Kretas ist der deutsche Tennisprofi, die Nummer 358 der Weltrangliste, auf ungewöhnliche Weise im Achtelfinale gescheitert. Der 26-Jährige wurde beim Stand von 7:5 nach dem ersten Satz gegen Pietro Fellin (ATP 561) disqualifiziert – weil er in der Satzpause kurz unter die Dusche ging.
Bei Temperaturen von über 35 Grad verließ Rosenkranz nach dem Satzgewinn den Platz, um sich für "zehn Sekunden" frisch zu machen, wie er später erklärte. Als er zurückkam, war das Match vorbei: Der Oberschiedsrichter wertete die Partie als verloren, da das Duschen während eines laufenden Spiels gemäß ATP-Regeln verboten ist.
"Ich wusste nicht, dass ich nicht duschen darf", erklärte Rosenkranz auf dem Platz. Er habe die Regel nicht gekannt und betonte, dass ihm der Schiedsrichter dies vorher nicht mitgeteilt habe.
Besonders bitter: Mit einem Sieg gegen Fellin hätte der Deutsche das höchste Ranking in seiner Karriere (bislang Platz 336) überboten. Im Fall eines Titelgewinns beim Turnier auf Kreta wäre Rosenkranz sogar erstmals unter die Top 300 der Welt geklettert.
Erlaubt sind in Satzpausen lediglich Toiletten- oder Kleiderwechselpausen – bei zwei Gewinnsätzen einmal, bei drei Gewinnsätzen zweimal (die zweite erst nach Satz drei). Die Dauer ist klar begrenzt: maximal drei Minuten für die Toilette, maximal fünf Minuten für einen Kleiderwechsel in Kombination mit einem Toilettengang. Andere Gründe, etwa Duschen, sind ausdrücklich untersagt – auch im Hinblick auf Anti-Doping-Kontrollen.
Rosenkranz ist nicht der erste Profi, den dieses Missgeschick trifft. 2022 wurde der US-Amerikaner Nicolas Moreno De Alboran aus demselben Grund disqualifiziert. Auch bei den Olympischen Spielen 2016 soll der Japaner Kei Nishikori in der Partie um Bronze gegen Spaniens Ikone Rafael Nadal während einer zwölfminütigen Pause geduscht haben, offiziell bestätigt wurde dies jedoch nicht.
